Neuwied

Ibrahima Ndiaye ließ den Senegal eindrucksvoll erleben

Foto: Wülfersberg-Grundschule Neuwied-Gladbach

Erst staunten sie, wurden dann immer neugieriger und machten schließlich begeistert mit.

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Der Bann war schnell gebrochen, nachdem Ibrahima Ndiaye mit bunten afrikanischem Königshut und spannenden Utensilien im Gepäck seinen vollständigen Namen dargeboten hatte. „Nennt mich einfach Ibo“, vernahmen die Kinder erleichtert, denn seine vielen Vornamen konnte keiner behalten. Dann aber ging es los. Es wurde keine Minute langweilig. Fasziniert hörten die Mädchen und Jungen von Menschen und Tieren im Senegal, erfuhren vom Kinderalltag Schwarzafrikas, den Unterschieden in Stadt und Land und von der langen Tradition der Geschichten und Märchen, die häufig von Generation zu Generation weitererzählt wurden. „Meine Großmutter nahm sich jeden Abend Zeit für uns. Aber auch die Erwachsenen hörten oft zu. Sie war die beste Geschichtenerzählerin weit und breit. Traurige, lustige, spannende und gruselige Geschichten ließen uns aber nicht immer ruhig einschlafen“, verriet Ndiaye.

Foto: Wülfersberg-Grundschule Neuwied-Gladbach

Auch in diesem Jahr konnten alle Kinder der Wülfersberg-Grundschule in Neuwied-Gladbach erwartungsvoll einer Autorenlesung entgegen sehen. Nach Stefan Gemmel, Christa Zeuch und, im Vorjahr, Manfred Theisen, sollten sie diesmal einen afrikanischen Schriftsteller kennen lernen. Aber gelesen wurde eigentlich kaum. Ibrahima Ndiaye beeindruckte die Kinder bei beiden Veranstaltungen besonders durch seine eindrucksvolle Art zu erzählen. In seine besondere Form der szenischen Lesung präsentiert er eine packende Mischung sowohl schauspielerischer, tänzerischer und musikalische Elemente.

Alle hingen gebannt an seinen Lippen. Ausdrucksstarke Mimik und Gestik, zusammen mit afrikanischen Trommelrhythmen und eindrucksvoller Untermalung mittels Stimme oder teilweise selbstgebauter traditioneller Instrumente, ließ die Zeit wie im Flug vergehen. “Fährst du heute noch in den Senegal?“, wurde er am Schluss gefragt. Nein, er hatte es nicht ganz so weit. Der vielfältig engagierte Erzähler, Autor, Musiker und Tänzer verabschiedete sich nur nach Saarbrücken. Dort lebt er nämlich bereits seit 1987. „Ich muss demnächst dringend wieder neue Geschichten aufschreiben“, verrät der umtriebige Künstler seine Pläne für die nahe Zukunft.

Foto: Wülfersberg-Grundschule Neuwied-Gladbach

Das Interesse vieler Kinder, die Bücher des Autors in die Hand zu bekommen, noch mehr über das Leben im fremden Erdteil zu erfahren und weitere afrikanische Geschichten zu hören und zu lesen, bestätigt die Verantwortlichen der Wülfersberg-Grundschule, sich weiterhin auch um diese Art der Leseförderung nachhaltig von Beginn an zu bemühen. Sie dankt besonders dem Boedecker-Kreis Rheinland-Pfalz und dem Förderverein der Schule für deren wichtige Unterstützung.