Windhagen

Der-Die-Das: Politik trifft Kunst und Wissenschaft

Das Foto zeigt (von links) Alfons Ewens, Christa Ewenz, Prof. Dr. Jochen Koop und Johannes Droste (alle FDP).
Das Foto zeigt (von links) Alfons Ewens, Christa Ewenz, Prof. Dr. Jochen Koop und Johannes Droste (alle FDP). Foto: FDP-Kreisverband Neuwied

Die FDP in Windhagen geht neue Wege. Anstatt Politiker kam kürzlich auf der Veranstaltung Der-Die-Das im Forum in Windhagen ein Wissenschaftler zu Wort.

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In seinen Bemerkungen zu aktuellen ökologischen Themen sprach der Zoologe und Tierökologe wissenschaftlich begründete harte Wahrheiten aus. Nach jedem Themenblock gab es Interessante Fragen, Diskussionen und Zusatzinformationen. Extra Klasse waren dann in den Pausen zwischen den Themenblöcken die musikalischen Untermalungen durch das Jonny Winters Ensemble.

Im ersten Themenblock ging es um die Folgen von Kunststoff und Plastik für Mensch und Natur, die auch in unserer Umwelt unübersehbar sind. Selbst Kleinlebewesen in unseren Fließgewässern und Lebensräumen nehmen inzwischen oft statt natürlicher Nahrung Mikroplastik auf und bauen diese künstlichen Stoff in ihre Bauten und Gehäuse sein. So zeigen es auch die von Prof. Koop präsentierten beeindruckenden Bilder von Wasserschnecken die Plastik fressen.

In einem weiteren Themenblock wurde erschreckend klar, dass das überregionale Artensterben auch in den Landschaften im Kreis Neuwied längst Realität geworden ist. Die Wild-Insekten sterben und gehen um mehr als 70 Prozent zurück. Wenn wir nicht jetzt sofort umdenken und handeln kann es zu spät sein. Einmal verlorene Artbestände kehren in der Regel nicht mehr zurück. Fehlentwicklungen im Rahmen von Land- und Forstwirtschaft müssen in diesem Zusammenhang schleunigst angesprochen und abgestellt werden. Auch in den Gemeinden werden jedes Jahr aufs neue ökologisch wichtige Flächen bebaut, versiegelt, verbraucht. Im Grunde dürften wir gar keine neue Straße mehr bauen. Das was dadurch ökologisch verloren geht ist zu wertvoll. Erst sterben die Tiere und Pflanzen, dann stirbt der Mensch ist eine alte Weisheit. Prof. Koop erläuterte dann die ökologische Bedeutung von Querungshilfen und Renaturierungsmaßnahmen in unseren durch den Menschen extrem zerschnittenen und zerteilten Lebensräumen, auch am Beispiel von Dachsberg II in Windhagen.

Zu guter letzt informierte Prof. Koop noch zum Thema einer möglichen Besiedlung durch Wölfe im Westerwald. In die lauten Wahlkampfreden von Wolfshassern und Wolfsbefürwortern muss endlich Vernunft einkehren. Kaum hat man von einem angeblichen Wolf gehört, dann soll er schon geschossen werden. Ein genereller Abschuss bringt aber keine Lösung, sondern vermehrt aus bekannten tierökologischen Gründen sogar die Wolfspopulation. An tierökologischen Beispielen erklärte Prof. Koop wie wir Wissens basiert und intelligent mit dem Wolf umgehen, Probleme vermeiden und Schäden kompensieren können. Wir müssen halt schlauer als der Wolf sein. Das fällt auch in der heutigen Zeit nicht allen Menschen leicht.

Insgesamt ein tolles Konzept, dass die FDP-Windhagen-Neustadt rund um die Veranstalter Alfons Ewens und Johannes Droste präsentiert hat. Wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung.