Wöllstein

Wenn Martin Luther zum Vorbild für unser Leben wird – Reformationsgottesdienst im Dekanat Wöllstein

Volle Kirchenbänke in der evangelischen Kirche in Wöllstein (von links vorn): Präses Herbert Emrich, Liedermacher Manfred Siebald, seine Gattin Christine Siebald, Prädikantin Dr. Sigrid Rieuwerts, Dekanin Monika Reubold und Joachim Müller vom DSV.
Volle Kirchenbänke in der evangelischen Kirche in Wöllstein (von links vorn): Präses Herbert Emrich, Liedermacher Manfred Siebald, seine Gattin Christine Siebald, Prädikantin Dr. Sigrid Rieuwerts, Dekanin Monika Reubold und Joachim Müller vom DSV. Foto: Evangelisches Dekanat Wöllstein/Brigitte Specht

Das Evangelische Dekanat Wöllstein feiert den Reformationsgottesdienst mit musikalischen Impulsen des christlichen Liedermachers Manfred Siebald.

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Eine kleine Schriftrolle, eine gelöste Fessel, ein glänzendes Geschenkpäckchen und ein kleines, hölzernes Kreuz: Diese vier Dinge hatten die Sprendlinger Konfirmanden in lilafarbene Papierbeutel gepackt, die jeder Besucher beim Betreten der Evangelischen Kirche überreicht bekam. „Dass Sie sich immer wieder von dem Geist dieser lila Tüte inspirieren lassen“, wünschte Dekanin Monika Reubold der Gemeinde. Als weiteres Geschenk erwies sich zweifellos der Auftritt des christlichen Liedermachers Manfred Siebald, der den Reformationsgottesdienst gemeinsam mit Reubold, der Prädikantin Dr. Sigrid Rieuwerts und dem Evangelische Kirchenchor Volxheim gestaltete.

Prädikantin Dr. Sigrid Rieuwerts sprach die Salutatio.

Evangelisches Dekanat Wöllstein/Brigitte Specht

Der Volxheimer Kirchenchor gestaltete den Gottesdienst mit.

Evangelisches Dekanat Wöllstein/Brigitte Specht

Prominenter Mitwirkender beim diesjährigen Reformationsgottesdienst war der christliche Liedermacher Manfred Siebald.

Evangelisches Dekanat Wöllstein/Brigitte Specht

Volle Kirchenbänke in der evangelischen Kirche in Wöllstein (von links vorn): Prädikantin Dr. Sigrid Rieuwerts, Dekanin Monika Reubold, Joachim Müller vom Dekanatssynodalvorstand, im Hintergrund der Volxheimer Kirchenchor.

Evangelisches Dekanat Wöllstein/Brigitte Specht

Volle Kirchenbänke in der evangelischen Kirche in Wöllstein (von links vorn): Präses Herbert Emrich, Liedermacher Manfred Siebald, seine Gattin Christine Siebald, Prädikantin Dr. Sigrid Rieuwerts, Dekanin Monika Reubold und Joachim Müller vom DSV.

Evangelisches Dekanat Wöllstein/Brigitte Specht

Sola Scriptura, Sola Fide, Sola Gratia und Solus Christus – die Schrift, der Glaube, die Gnade und Christus allein: Dass die vier Utensilien in der Tüte diese vier protestantischen Prinzipien symbolisieren, führte Reubold in ihrer Predigt aus. Schon seit 20 Jahren feiert das Dekanat Wöllstein den Reformationstag in einem zentralen Gottesdienst, an dem namhafte Gäste mitwirken. In diesem Jahr heftete Manfred Siebald, der zu den bekanntesten christlichen Liedermachern Deutschlands zählt, „musikalische Fußnoten“ an die anschaulichen theologischen Ausführungen der Dekanin an, wie der emeritierte Amerikanistik-Professor aus Mainz erklärte.

Mit seinem vor mehr als 40 Jahren geschaffenen Klassiker „Ein jeder trage die Last des andern“ präsentierte Siebald gleich zu Beginn seines Auftritts eine musikalische Interpretation des Bibelwortes aus dem Galaterbrief, der auch in der anfangs verteilten Schriftrolle zu lesen war.

„Unsere Möglichkeiten, dem Anspruch des Galaterbriefes – gerade auch im Hinblick auf den Umgang mit Flüchtlingen – gerecht zu werden, sind begrenzt. Wir dürfen aber darauf vertrauen, dass Gott uns immer wieder neu die Kraft schenkt, in dem Menschen, der uns im Alltag begegnet, unseren Nächsten zu sehen und im zu helfen“, hatte Dekanin Reubold hierzu in ihrer Predigt bemerkt.

Diese reformatorische Erkenntnis stützte Siebald mit den Worten: „Luther hat entdeckt, dass im Leben Jesu eine Anleitung für unser eigenes Leben steckt“. Nach einer ganzen Reihe von teils heiter-fetzigen, teils besinnlichen Liedern stimmte die Gemeinde ein in den abschließenden stimmungsvollen Vortrag von „Du genügst“.

Honorar für diesen Abend wollte Siebald übrigens wie üblich keines bekommen, merkte Joachim Müller von Dekanatssynodalvorstand an. Stattdessen wird der Betrag zusammen mit der Kollekte gespendet: an „Pro Uganda“, eine Initiative, die amputierte Menschen in dem ostafrikanischen Land mit Prothesen ausstattet und ihnen so einen Schritt zurück ins Leben schenkt.