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Kegelbrüder des Kegelclubs „Auf die Damen“ besuchten Erfurt

Das Foto zeigt die Kegelbrüder beim Stadtrundgang (von links): Michael Rödder, Bernd Obelode, Oliver Leonards, Frank Stöver, Karl-Heinz Rödder, Martin Theis, Harald Seidel, Heinz-Josef Wickler, Rolf Buchen, Eberhard Rickert, Stadtführer Andreas Brinkmann und Klaus Rödder.
Das Foto zeigt die Kegelbrüder beim Stadtrundgang (von links): Michael Rödder, Bernd Obelode, Oliver Leonards, Frank Stöver, Karl-Heinz Rödder, Martin Theis, Harald Seidel, Heinz-Josef Wickler, Rolf Buchen, Eberhard Rickert, Stadtführer Andreas Brinkmann und Klaus Rödder. Foto: Kegelclub "Auf die Damen"

Das erste Wochenende im September hat jedes Jahr für die eingeschworene Gemeinschaft von elf Kegelbrüdern aus dem Wisserland Priorität und Spannungsreichtum.

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Seit Jahrzehnten planen und organisieren immer zwei Kegelbrüder die mehrtägigen Kegeltouren, ohne Kenntnisse der übrigen neun Kegelbrüder. In diesem Jahr stand Erfurt für vier Besuchstage den Freunden aus Wissen zum Kennenlernen zur Verfügung. Die Erwartungen waren um so größer, da die überwiegende Mehrheit der Kegelbrüder die Landeshauptstadt von Thüringen wenig kannten. Dies möglichst rasch zu beheben, wurde sich sofort nach Ankunft in Erfurt und Einchecken im Hotel einem Stadtführer angeschlossen, der vom Organisator der Kegeltour beauftragt wurde und bereits wartete.

Auch Pausen müssen einfach sein.
Auch Pausen müssen einfach sein.
Foto: Kegelclub „Auf die Damen“

Erfurt hat eine 1200-jährige Geschichte und wurde erstmals 742 erwähnt. Die Stadt hat eine reiche Tradition als geistiges, kulturelles, wirtschaftliches und politisches Zentrum. Erfurt ist Luther- (lebte 10 Jahre in Erfurt), Dom- und Blumenstadt. Dies als Hintergrundinformation des Stadtführers an die Kegler vor der raschen Stadtführung.

Der Erfurter Dom „St. Marien“ mit dem großartigen barocken Hochaltar gehört zu den bedeutendsten Bauwerken des Mittelalters. Zu den besonderen Eindrücken gehören weiter die neben dem Dom stehende Kirche „Severi“ und die vom Domplatz hoch mächtige Freitreppe mit 70 Treppenstufen, ein imposanter Blick auf ein beeindruckendes Kirchenensemble. Die Krämerbrücke, 125 Meter lang, sechs Brückenbögen, ist die längste Brücke mit bewohnter Brückenbebauung und 32 Häusern, einzig in Europa. Die Erfurter Altstadt, der Klassiker, gehört zu den schönsten und kirchenreichsten Altstädten Deutschlands. Noch erhalten sind 25 Kirchen. An dem Fluss Gera, inmitten der Stadt, führt ein Rundweg zu idyllischen Plätzen. Für den ersten Tag in Erfurt, ein anstrengendes Programm. Die Thüringer Küche und die Biergärten der Altstadt sorgten für die Belebung von Geist und Körper der Kegelbrüder. Die Gäste der Stadt konnten mit den Free City Tickets bis zum Abreisetag alle Straßenbahnen des Straßenbahnnetzes kostenfrei benutzen. Hiervon machten die Kegelbrüder an den Aufenthaltstagen reichlich Gebrauch.

Die Besichtigung der Wartburg in Eisenach gehörte zum Programm der Kegelbrüder für den zweiten Tag der Kegeltour. Majestätisch ragt die Burg mit den Türmen und Mauern auf der Felshöhe empor, erbaut im Mittelalter um 1067. Die heutige Wartburg wurde größtenteils im 19. Jahrhundert, bei wenigen erhaltenswerten Teilen, neu erbaut. Mit der Wartburg wird die 1235 heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen mit ihren weltweit christlich barmherzigen Werken in Verbindung gebracht. Der von Kaiser Karl V. geächtete Augustinermönch Martin Luther wurde auf der Wartburg in Sicherheit gebracht und übersetzte dort das Neue Testament. Er schuf damit die Grundlage für den protestantischen Glauben und die Vereinheitlichung der deutschen Sprache. Noch über viele weitere Persönlichkeiten und Ereignisse wird in der Wartburg berichtet. Die Kunstsammlung der Wartburg-Stiftung beinhaltet 10.000 Objekte, wie Gemälde, Teppiche, Münzen und vieles mehr. Die Ausstattung der Lutherstube aus dem 16. Jahrhundert sowie die Lutherbibliothek mit wertvollen Schriften sind erhalten geblieben. Ein solches „Bild“ deutscher Geschichte über 900 Jahre spiegelte sich eindrucksvoll bei den Kegelbrüdern wider.

Die Besichtigungen am vorletzten Tag des Aufenthaltes endeten im Bereich der barocken Zitadelle (Festung) Petersberg im Zentrum von Erfurt. Sie prägt seit Jahrhunderten das Stadtbild und kann nur mit einer Führung besichtigt werden. Da die Bundesgartenschau (Buga) vom 23. April bis 10. Oktober 2021 einen Standort auf der Zitadelle Petersberg findet, gab es auf dem gesamten Areal ein Countdown an Baumaßnahmen und erhebliche Einschränkungen in der Begehbarkeit.

Die viertägige Kegeltour schloss mit einem Frühschoppen beim „Athos“ am Domplatz. Hierbei wurde die Jahrzehnte lang gelebte Freundschaft untereinander hervorgehoben. Den Organisatoren Heinz-Josef Wickler und Michael Rödder gelang ein tolles Progamm der Kegeltour. Hierfür und für die ausgezeichnete Organisation wurde ihnen herzlich gedankt. Heinz-Josef Wickler hatte auch den Part der Verpflegung für unterwegs übernommen und dies war ihm großartig gelungen.

Bericht von: Eberhard Rickert