Koblenz

Koblenzer Sanitätsregiment spendet für Familie

Der Koblenzer Anteil des Sanitätsregiments 2 spendet 2000 Euro für eine Westerwälder Familie.
Der Koblenzer Anteil des Sanitätsregiments 2 spendet 2000 Euro für eine Westerwälder Familie. Foto: Bundeswehr/Markus Dittrich

Der Koblenzer Anteil des Sanitätsregiments 2 spendet 2000 Euro für eine Westerwälder Familie die durch einen folgenschweren Brand zwei Kinder und ihr Heim verlor.

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Der Koblenzer Anteil des Sanitätsregiments 2 hat auf Initiative eines seiner Angehörigen eine Spendensumme von 2000 Euro aufgebracht. Das Geld kommt einer Familie zugute, die durch einen Großbrand zwei Kinder und ihr Heim verlor. Es verdeutlicht die große emotionale Anteilnahme der Soldaten an diesem schrecklichen Schicksal.

Mit sichtlicher Betroffenheit erzählen zwei Angehörige des Sanitätsregiments 2 die schwer erträgliche Geschichte. Der eine ist Oberfeldarzt Matthias Marth und der andere Oberstabsgefreiter Eduard Helm. Oberfeldarzt Marth ist Kommandeur des Führungsbereiches Koblenz, der dem Sanitätsregiment 2 „Westerwald“ zugehörig ist, Oberstabsgefreiter Helm ist Angehöriger der 6. Kompanie am Standort Koblenz und Ideengeber für die Spendenaktion.

Plüsch-Pandabären als Spendenhelfer – sie wurden für eine Versteigerung zur Verfügung gestellt.
Plüsch-Pandabären als Spendenhelfer – sie wurden für eine Versteigerung zur Verfügung gestellt.
Foto: Bundeswehr/Markus Dittrich

Der junge Soldat kommt aus Mengerskirchen, einer Gemeinde im hessischen Westerwald. Durch seine Kinder kennt er die Familie, deren Haus vor Kurzem durch einen folgenschweren Brand unbewohnbar wurde. Doch Material kann ersetzt werden, das Leben nicht. Zwei kleine Mädchen im Alter von vier und zehn Jahren kamen bei dem Brand ums Leben. Die Familie steht nun vor den Trümmern ihres Lebens. Schmerzen dieser Art können nicht nachempfunden werden, Trost zu spenden ist unmöglich.

Nach einem Gespräch mit dem Vater der beiden toten Kinder, fasste Oberstabsgefreiter Helm einen Entschluss. Er bat seinen Kompaniechef, eine Spendenbox für die Familie auf der internen Jahresabschlussveranstaltung aufstellen zu dürfen. Diese Bitte zog Kreise bis zum Kommandeur des Führungsbereiches Koblenz. Oberfeldarzt Marth ließ sich die Gründe für die Bitte erklären und war sofort ebenso emotional betroffen. Er befürwortete den Wunsch seines Soldaten und dachte zudem über Möglichkeiten nach, schnellstmöglich viel Geld zusammenzubekommen. Hierbei halfen ihm drei kleine Plüsch-Pandabären.

Die drei Bären sind waschechte Chinesen. Das Regiment erhielt sie im Sommer 2019 als Gastgeschenke der Chinesen während der gemeinsamen Sanitätsübung Combined Aid 2019 in Bayern. Marth entschloss sich kurzerhand, sie für eine Versteigerung zur Verfügung zu stellen. Ergriffen erzählt er, dass er niemals mit einer derartig großen Anteilnahme und Spendenbereitschaft der ihm zugehörigen Kompanien, Betreuungsstellen und dem Ausbildungs- und Simulationszentrum gerechnet hätte. Denn: der erste Bär erzielte eine Summe von 300 Euro. Dies wurde beim zweiten getoppt: 350 Euro. Der letzte kleine Panda wechselte dann für sage und schreibe 450 Euro den Besitzer.

Die ohnehin zusätzlich bereitgestellte Spendenbox füllte sich im Laufe der Veranstaltung weiter, sodass zwei Tage nach der Feier, zum Nikolaustag, 2000 Euro für die Familie zusammengekommen sind. Die Koblenzer Soldaten wissen, dass dies kein Trost sein kann, möchten es aber als Symbol der Anteilnahme verstanden wissen. Die Betroffenheit sitzt tief und in Gedanken möchten sie der Familie nahe sein und viel Kraft und Lebenswillen senden.

Bericht von: Claudia Skopnick