Niederfell

Herz-Jesu-Haus Kühr veranstaltet Gedenkfeier zum 9. November

Foto: privat

Der ökumenische Arbeitskreis „Nicht vergessen“ an der Untermosel lud zu einer Gedenkfeier in die Kirche des Herz-Jesus Hauses ein.

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In einer bewegenden Feier wurde der 150 Opfer der Bewohnerinnen des Herz Jesu Hauses gedacht, die am 6. und 8. Mai 1943 von den Nationalsozialisten für minderwertig erklärt wurden und in Bussen in Tötungseinrichtungen abtransportiert wurden. Monika Sayk erläuterte im Rahmen des Gottesdienstes das perfide System der Nazis, Menschen in den Konzentrationslagern durch verschiedenfarbige Dreiecke zu kennzeichnen. Schwester Radegundis Ulberth und Frau Claudia Schönershoven vom Leitungsteam des Herz Jesu Hauses erinnerten an drei Frauen, die der Ermordung entkommen konnten und nach dem Krieg ins Herz Jesu Haus zurückkehrten.

Im Gedenken an die schlimme Zeit hat Agnes Oebel, eine derzeitige Bewohnerin des Herz-Jesu Hauses, ein Bild gemalt.
Im Gedenken an die schlimme Zeit hat Agnes Oebel, eine derzeitige Bewohnerin des Herz-Jesu Hauses, ein Bild gemalt.
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Im Gedenken an diese Zeit hatte Frau Agnes Oebel, eine derzeitige Bewohnerin des Herz-Jesu Hauses ein Bild gemalt: „Ich habe das Bild in Erinnerung an diese dunkle Zeit gemalt. Viele Menschen jüdischen Glaubens, aber auch viele andere wurden ermordet. Eine grausame Zeit des Hungers und der Not.“

Schüler der Klasse 9e der Realschule plus Untermosel wiesen auf Familie Wolff aus Kobern hin, die von den Nazis vertrieben und ermordet wurden. Für sie wurden in diesem Jahr vier Stolpersteine verlegt. Ihr Klassenlehrerin Anette Schröter leistet seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungsarbeit an der Untermosel.

Der Projektchor des Dekanates Maifeld-Untermosel unter Leitung von Sinje Schmidt Dötsch, als auch der Kührer Chor unter Leitung von Patrick Nikolay und die Violinistin Sophie Vallendar gestalteten den Gottesdienst in eindrücklicher musikalischer Weise mit. Pfarrerin Iris Ney und Pfarrer Peter Adamski schlugen Brücken zu unserer derzeitigen Lage In Deutschland. Rechtes Gedankengut führt wieder zu Morden und jüdisches Leben wird wieder bedroht. 198 Menschen wurden seit 1990 Opfer rechter Gewalt, so die Amadeu Antonio Stiftung.

Der Gottesdienst und das Läuten der Glocken um 17 Uhr wollten in diesem Sinne zur Wachheit aufrufen und zum Schutz der Menschenwürde, wie sie jedem Menschen von Gott geschenkt und im Grundgesetz verankert ist. In diesem Sinne wurden alle Gottesdienstbesuchern, der Segen Gottes zugesprochen.

Als Weiterführung lädt der Arbeitskreis im Rahmen der Katholischen Erwachsenenbildung am Samstag, den 21. März zur Fahrt in die Gedenkstätte Hadamar ein. Nähere Informationen gibt es bei Gemeindereferent Rudolf Demerath unter Telefon 02607 963 296.