Vallendar

Grüne übernehmen Baumpatenschaft im Vallendarer Stadtwald

Die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben auf ihrer Jahresabschlussfeier in der Winzerwirtschaft Wendelinushof beschlossen, unter dem Motto „Baum statt Böller“ für das Methusalem-Baumpatenprojekt der BI Pro Hellenstraße Spenden zu sammeln.

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Die Gemeinderatsmitglieder der Grünen in Urbar wollen dazu außerdem ihre Aufwandsentschädigung für eine Gemeinderatssitzung für den guten Zweck spenden. Katrin Pletsch und Norbert Scheidtweiler freuten sich: „Jetzt bekommen wir das Geld für die Patenschaft über einen Baumriesen zusammen, der jetzt nicht mehr gefällt wird und so für den Natur- und Artenschutz nützlich sein kann“. Während des Weihnachtsmarktes in Vallendar hatten Katrin Pletsch und Norbert Scheidtweiler ihren Hof in der Hellenstraße zum verweilen geöffnet und den Weihnachtsmarktbesuchern auf ihre Kosten warme und kalte Getränke angeboten.

Wer wollte, konnte für das Methusalem-Baumpatenprojekt einen kleinen Betrag spenden. Alleine so kamen schon rund 450 Euro zusammen. Mit dem gesammelten Geld wird nun die Patenschaft über einen alten Baum auf dem Pedel im Stadtwald von Vallendar übernommen. Der Buchenwald Pedel bei Vallendar ist ein etwa 35 Hektar großer Wald mit riesigen alten Buchen, unter denen bereits die nächste Buchengeneration heranwächst. In dieser naturnah bewirtschafteten Waldgesellschaft leben viele geschützte Vogel-, Fledermaus- und Insektenarten. Es gibt hier überdurchschnittlich viele Höhlenbäume, die Quartier für Fledermäuse sein können. Im Buchenwald Pedel werden Kolkrabe und Rotmilan häufig beobachtet und auch die scheue Wildkatze kommt hier vor. Hier brüten Habicht und Hohltaube und viele Singvögel und seltene Spechtarten. Die dicken alten Bäume sind ökologisch sehr wertvoll, so Förster Achim Kern. Auch wenn sie sterben und zerfallen, haben sie eine wichtige Funktion für die Tier- und Pflanzenwelt.

Um diesen für die Natur sehr wichtigen Wald besonders zu schützen, hat die Stadt Vallendar in den 2000-er Jahren auf einem Gebiet von 35 Hektar mehrere hundert starke, für den Naturschutz bedeutende Buchen und Eichen GPS-kartieren und katalogisieren lassen. Für diese Bäume können Unternehmen, Vereine, Privatpersonen oder Institutionen Baumpatenschaften übernehmen. Die Bäume werden dann nicht gefällt und bleiben bis zu ihrem natürlichen Zerfall an ihrem Standort und garantieren so die Artenvielfalt des Waldes. Jeder Baum hat eine Nummer und kann dadurch dem Baumpaten zugeordnet werden. „Jeder Bürger, Verein oder ein Unternehmen kann Baumpate von diesen wertvollen Bäumen im Waldgebiet Pedel werden“, so Förster Achim Kern. Ein Baum kostet im Durchschnitt 900 Euro. Der Preis wird individuell pro Baumriese berechnet, abhängig etwa von einem Alter und dem hypothetischen forstwirtschaftlichen Wert. Interessierte Firmen, Institutionen oder private Interessengemeinschaften können einen von rund 450 Bäumen mit einem Alter zwischen 50 und 180 Jahren auswählen. Die Stadt Vallendar garantiert für mindestens 100 Jahre den Verzicht auf die forstwirtschaftliche Nutzung des Baums. Jeder Baumpate unterstützt so den Naturschutz und den Erhalt der Baumriesen auch noch für die Urenkel.

Die Grünen im Ortsverband Vallendar wollen jetzt in der Vorweihnachtszeit für ihre Aktion „Baum statt Böller“ werben, um möglichst viele Menschen für die Baumpatenschaft vom Forstrevier Vallendar und der Bürgerinitiative Hellenstraße zu begeistern. Interessenten an einer Baumpatenschaft können sich bei Revierförster Achim Kern ,unter Telefon 02620/951 987 oder per E-Mail an achim.kern@wald-rlp.de, informieren und beraten lassen.