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Westerwald

Schläge von Lehrern: Als Gewalt an Schulen noch Alltag war

Von Verena Hallermann
Als Gewalt an Schulen noch Alltag war Foto: Verena Hallerman

Früher gingen Kinder mit Angst in die Schule. Sie hatten Angst vor dem Lehrer, der zum Schlag ausholt. Sie hatten Angst, vor der Klasse gedemütigt zu werden. Der Fall der Regensburger Domspatzen hat deutschlandweit für Entsetzen gesorgt. Mehr als 500 Kinder sind zwischen 1945 und den 90er-Jahren Opfer gewaltbereiter und sadistischer Erwachsener geworden. Selbst Georg Ratzinger, Bruder des ehemaligen Papstes Benedikt und Chorleiter bei den Domspatzen, soll einfach weggesehen haben. Einfach wegsehen, das kennt auch Johannes Heibel aus Siershahn. Er erinnert sich noch gut an seine eigene Schulzeit im Westerwald. Denn auch er musste Prügel einstecken. „Gewalt gab es nicht nur bei den Domspatzen“, macht er deutlich. „Das war bei uns genauso.“

Lesezeit: 3 Minuten
Johannes Heibel ist heute 61 Jahre alt. Er ist mit drei Geschwistern in Siershahn aufgewachsen, ging dort in die einstige Volksschule. An die Ereignisse, die sich hinter den Schulmauern abgespielt haben, erinnert er sich auch heute noch gut. Hin und wieder blickt er zurück, fragt sich, wie so etwas möglich ...