Rasend schnell verbreiten sich Meldungen wie die des Aktionsbündnisses Fuchs in den sozialen Medien. Vor allem dann, wenn es um das hochsensible Thema Tierschutz geht. Und da finden sich schnell zahlreiche Befürworter, denn wer möchte nicht auf das unnötige Leid unschuldiger Kreaturen hinweisen?
Schuldige sind in diesem Fall schnell auszumachen: Jäger, die per se als Tierquäler und Mörder bezeichnet werden, und ein Hochwildschutzpark, der seinem Namen „Schutzpark“ nicht gerecht wird.
Im Grunde beschränkt sich die Kritik des Bündnisses auf die bloße Existenz der Schliefanlage in Simmern (und im weitesten Sinne die von Schliefanlagen im allgemeinen). Nun lässt sich sicher – und das ist selbst in Jägerkreisen der Fall – vortrefflich darüber streiten, ob solche Anlagen noch zeitgemäß oder notwendig sind. Fakt ist allerdings, dass diese Art der Hundeausbildung gesetzlich erlaubt ist und nicht gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Da ich weder Profi in Sachen Veterinärmedizin bin noch mit Schliefenfüchsen in Kontakt komme, kann ich in diesem Fall nur auf Recht und Gesetz vertrauen. Wären diese Anlagen tatsächlich „hochgradig tierquälerisch“, wie es das Aktionsbündnis schreibt, wären sie womöglich längst verboten. Hierbei beruft sich das Bündnis auf „veterinärmedizinische Gutachten“, gibt aber keinen Hinweis darauf, wer diese Gutachten verfasst hat oder wo sie einsehbar wären.
Was die Kritik am Vorgehen des Hochwildschutzparks angeht, vertraue ich in diesem Fall auf meinen gesunden Menschenverstand. Mein Kollege und ich besuchten den Park in Rheinböllen unangemeldet. Wir wurden von den Mitarbeitern freundlich empfangen und ohne Zögern zum Fuchsgehege begleitet. Loki, der laut Aktionsbündnis nicht einmal über einen Namen verfügt und sonst nur in einem kurzen Nebensatz als „Leidensgenosse“ des Rotfuchses erwähnt wird, entspannte sich gerade direkt am Zaun in der Sonne.
Der Fuchs zeigte sich zutraulich und wenig beeindruckt davon, dass Fremde in sein Gehege kommen. Das Gelände verfügt über ausreichend Platz und eine Hütte, in der sich die beiden Füchse offensichtlich wohl fühlen. Ist das nicht besser, als das ganze Jahr über in einem wesentlich kleineren Gehege oder gar in einem Käfig eingesperrt zu sein? Das wäre die Alternative gewesen, hätte der Hochwildschutzpark die beiden Füchse nicht bei sich aufgenommen. Ich finde, damit macht der Park seinem Namen alle Ehre.