Am 24. Februar 1826 erblickt Margaretha Flesch, wie die Stifterin mit bürgerlichem Namen hieß, in Schönstatt/Vallendar als älteste Tochter eines mittellosen Müllers das Licht der Welt. Als sie sechs Jahre alt ist, stirbt die Mutter, zehn Jahre später der Vater. Da lebt die Familie aber schon in der Keltermühle im Fockenbachtal bei Niederbreitbach. Dort befindet sich heute noch eine für jedermann zugängliche Gedenkstätte.
Ihre Berufung, schlicht und einfach unter den Menschen zu leben, erfährt Margaretha Flesch schon mit acht Jahren. Menschen in Krankheit, Armut und Not vorbehaltlos zu helfen, dem verschreibt sie sich aus ihrer christlichen Verantwortung und ihrem Glauben heraus schon als junge Frau. Weil sie rasch erkennt, dass effektive Hilfe nur im Miteinander möglich ist, ist die Gründung einer Gemeinschaft ihr erklärtes Ziel.
Doch der Weg dahin sollte steinig sein und viele Jahre andauern. Margaretha ist 37 Jahre alt, als sie am 13. März 1863 zusammen mit zwei Gefährtinnen in der Kreuzkapelle an der Wied die ersten Gelübde ablegt. Sie nimmt den Namen Schwester Maria Rosa an und ist die erste Generaloberin. Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen entwickeln sich mit großer Dynamik. Die erste Filiale entstand schon kurz nach der Gründung in Adenau.
1878, als die Amtszeit von Mutter Rosa endet, zählt der Orden 22 Filialen, in denen mehr als 100 Schwestern tätig sind. Als sie laut Ordensstatuten nicht mehr wiedergewählt werden kann, wird sie von ihren Mitschwestern ausgegrenzt. Von 1885 bis zu ihrem Tode 1906 lebt sie unerkannt im St. Marienhaus in Waldbreitbach. Es vergehen Jahrzehnte, bis die Gemeinschaft ihrer Gründerin die Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringt, die dieser einfachen, klugen und besonnenen Frau gebührt, die um ihre eigene Person nie Aufhebens gemacht hat. Heute gilt Mutter Rosa als große Beterin, begabte Unternehmerin und als liebende und demütige Frau, die auch gerade im Leiden gereift ist.
Auszug aus dem Schreiben des Vorstandes an die Mitarbeiter der Marienhaus Unternehmensgruppe