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Hattgenstein

Neue Nutzung als Kunstgalerie: Versuchsballon im Zauberwaldhaus hebt ab

Von Axel Munsteiner
Neben fast 40 ausgestellten Bildern an den Wänden im Hattgensteiner Zauberwaldhaus hatte Künstlerin Bärbel Busch (links) zur Vernissage auch einige ungerahmte Gemälde und Skizzenbücher mitgebracht, in die unter anderem Helmut Schmid einen interessierten Blick warf.  Foto: Reiner Drumm
Neben fast 40 ausgestellten Bildern an den Wänden im Hattgensteiner Zauberwaldhaus hatte Künstlerin Bärbel Busch (links) zur Vernissage auch einige ungerahmte Gemälde und Skizzenbücher mitgebracht, in die unter anderem Helmut Schmid einen interessierten Blick warf. Foto: Reiner Drumm

Der Auftakt für dieses Experiments ist schon mal geglückt. Mit der gut besuchten Vernissage der Ausstellung „Land und Mensch in Sicht“, die rund 40 Werke der Schwollener Künstlerin Bärbel Busch zeigt, wurde am Samstagnachmittag in Hattgenstein ein „Versuchsballon“ gestartet. Denn das dortige Zauberwaldhaus wird sich zumindest bis zum Ende des Sommers in eine Kunstgalerie verwandeln.

Lesezeit: 3 Minuten
In seinen einführenden Worten lobte Helmut Schmid vom Kunstverein Obere Nahe vor rund 60 Gästen diese Entscheidung als „weiteren Mosaikstein, um das zarte Pflänzchen des Kunst- und Kulturlebens im Kreis wieder zum Gedeihen zu bringen“, nachdem 2016 mit der Schließung des Maler-Zang-Hauses in Birkenfeld „der Leuchtturm weggebrochen ist“. Mit Schwarzmalerei ...
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Drei experimentierfreudige Blindzeichnungen zeigen Frauengesichter

Mit der Ausstellung „Mensch und Land in Sicht“ dokumentiert Bärbel Busch im Zauberwaldhaus die große Bandbreite ihres kreativen Schaffens. Die rund 40 Werke, die dort gezeigt werden, verdeutlichen, dass sich die seit 2004 in Schwollen lebende Diplomdesignerin „in ganz unterschiedlichen Stilen und Techniken tummelt“, wie Laudator Helmut Schmid betonte. Aquarelle und Acrylarbeiten, die vor allem Landschaftsmotive zeigen, nehmen dabei eine besondere Rolle ein.

Die Palette reicht von einer für die Toskana typischen Zypressenallee über Impressionen aus Städten wie Istanbul und Palermo bis hin zum Blick, der sich von Gollenberg in Richtung Hattgenstein öffnet. Das letztgenannte Bild zeigt auch eine Besonderheit bei Bärbel Buschs Wahl der Motive, „die nicht immer nur malerische Landschaften zeigen.“ Bei diesem Aquarell hat die Künstlerin ganz bewusst auch einen Strommast in den Vordergrund des Bildes gerückt. „Man soll meinen Bildern ansehen können, zu welcher Zeit sie gemalt wurden“, betonte Busch und antwortete auf Schmids Frage, ob sie denn auch eine von Windrädern geprägte Landschaft auf Papier oder Leinwand festhalten würde. „Aber klar, auf jeden Fall.“ Bei einigen anderen ausgestellten Arbeiten hat sie meist mit Tusche Illustrationen angerfertigt, auf denen die abgebildeten Figuren häufig stark überzeichnet sind und „der Übergang zur Karikatur fließend ist“, wie Schmid betonte. Bei drei Bildern hat Bärbel Busch, die einige Jahre lang am Umwelt-Campus Lehrbeauftragte für Elementares Zeichnen war ein besonderes Experiment gewagt. Sie zeigen drei Frauengesichter, die Busch „blind gemalt hat“, wie es Schmid beschrieb. Das heißt: Während die Künstlerin nur den Blick nach links auf die vor ihr liegenden Porträts der Frauen richtete, malte sie mit dem Stift in der rechten Hand diese Konterfeis auf den vorbereiteten Untergrund einer Leinwand. Am Eröffnungsabend der Ausstellung wurde außerdem ein offenes Singen angeboten. Unter der Leitung von Karl-Heinz Prem nahmen daran rund 35 Männer und Frauen teil. ax
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