Keine Frage: Eine Landesgartenschau würde Idar-Oberstein gut tun. Die Beispiele Bingen und Trier zeigen, dass es mit diesem mächtigen Instrument gelingen kann, Städte oder zumindest einen Teil davon aufblühen zu lassen. Allerdings ist ein solches Großereignis – auch in finanzieller Hinsicht – kein Selbstläufer. Ob Idar-Oberstein das stemmen kann?
Versuchen sollte man es. Allerdings nicht in der Klotzbergkaserne, die von der Bundeswehr und vor allem den Artilleristen auf dem Rilchenberg längst noch nicht abgeschrieben ist. Weil der unter Denkmalschutz stehende „Klotz“ im Zuge der beschlossenen militärischen Aufrüstung höchst- wahrscheinlich weiter benötigt wird, könnte die Bewerbung um eine Landesgartenschau an diesem Standort daran kläglich scheitern. Bliebe die Straßburgkaserne.
Auch wenn das allein schon wegen des nahe gelegenen Schießplatzes und der für ein solches Großereignis alles andere als optimalen Verkehrsanbindung eine Rechnung mit mehreren Unbekannten ist: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Allerdings bedarf es neben einer finanziellen auch einer riesigen logistischen und kreativen Kraftanstrengung: Möglichst viele müssen an einem Strang ziehen, um das Projekt Landesgartenschau überzeugend mit Leben zu erfüllen. Wenn es nur auf eine halbherzige Bewerbung hinausläuft, sollte man es besser gleich sein lassen.
E-Mail an kurt.knaudt@rhein-zeitung.net