Als berufstätige Mutter eines Kleinkindes brauche ich Planungssicherheit. Ich muss wissen: Wer passt auf mein Kind auf, während ich arbeite? Ich habe mich oft gefragt, warum es in Koblenz keine zentrale Stelle gibt, die meine Wünsche als Elternteil mit den Angeboten der Kitas zusammenbringt. Ich war alleine im Anmelde-Dickicht unterwegs, habe mehr als zehn Kitas angeschrieben, mir etliche angeschaut, nur um letztendlich zu hören: „Wir nehmen Sie auf die Warteliste. Ob Sie einen Ganztagsplatz bekommen können, wissen wir nicht.“
Den Kita-Platz für mein Kind erhielt ich sechs Wochen vor Betreuungsbeginn. Damals hatte ich aus der Not heraus schon eine Tagesmutter gesucht, damit mein Kind nicht auf der Straße steht, wenn ich an Tag X wieder arbeiten gehe. Da ich lieber einen Kitaplatz wollte, freute ich mich über die Zusage und kündigte den Vertrag mit der Tagesmutter. Ein blödes Gefühl.
Was das Online-Elternportal tatsächlich taugt, werden wir wissen, wenn es im kommenden Jahr gestartet ist. Aber allein die Aussicht, dass Eltern nicht mehr auf unzähligen Wartelisten stehen und bei keiner richtig wissen, ob sie noch „gesehen“ werden, finde ich gut. Und Kita-Leitungen können hoffentlich besser planen, wer tatsächlich noch zu welchem Tag einen Betreuungsplatz benötigt. Dass nicht jeder seine Wunschkita bekommen kann, ist klar. Aber vielleicht gibt es mehr Planungssicherheit auf allen Seiten. Und das zumindest wäre ein großer Gewinn für alle Eltern.
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