Der ganz große Wurf ist das VRM-Gästeticket nicht. Mit ihr kann der Tourist weder kostenlos Schiff fahren, noch zum Nulltarif Burgen und Museen besuchen. Das wäre mit der Welterbe-Gästekarte möglich gewesen. Eine solche Gästekarte hat sich in anderen Tourismusregionen längst bewährt. Bei uns ist die Gästekarte gescheitert, weil die Beherbergungsbetriebe nicht mitspielten.
Das ist jetzt beim VRM-Gästeticket anders. 500 Betriebe aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz machen bereits mit. Auf ihrer Homepage werben viele Betriebe mit dem Gästeticket. Dass jetzt auch Gastgeber aus unserem Kreis ihren Übernachtungsgästen den Fahrausweis für Bus- und Bahnfahrten durchs gesamte nördliche Rheinland-Pfalz anbieten können, wertet den Urlaub hierzulande gehörig auf. Der Tourist wird es als kostenloses Bahn- oder Busfahren empfinden, auch wenn er in irgendeiner Form – in den meisten Fällen vermutlich über den Übernachtungspreis – dafür bezahlen muss.
Dass für den Gast ein Urlaub bei uns attraktiver wird, ist nur die eine Seite. Auch die Touristiker und alle, die vom Fremdenverkehr leben, profitieren davon, wenn Menschen, die an der Mosel, in der Eifel oder im Westerwald Urlaub machen, dank VRM-Ticket bei einer Tagestour mit Zug oder Bus zu uns an den Rhein kommen. Und wenn das VRM-Ticket richtig salonfähig geworden ist, werden sich viele Individualtouristen überlegen, ob es sich überhaupt noch lohnt, mit dem Auto zu uns in Urlaub zu fahren, oder ob sie nicht besser von Anfang an auf den ÖPNV setzen. Dann wäre auch die Umwelt Profiteur vom VRM-Gästeticket.