Die FWG-Mitglieder Sieler und Hoß nennen in ihrem „Brandbrief“ zahlreiche Beispiele für – aus ihrer Sicht – Fehlverhalten der Geschäftsführerin und das zerrüttete Betriebsklima in der Römer-Thermen-Belegschaft: Hier weitere Auszüge aus ihrem Schreiben an die Mitglieder des Werksausschusses:
„Selbst Badegäste haben immer wieder mal mitbekommen, wie rüde Frau Fassbender mit ihrem Personal umspringt. Vorläufiger Höhepunkt: Vor dem Arbeitsgericht hat jüngst eine der Angestellten in einem Kündigungsschutzverfahren einen „Kantersieg“ errungen. Ihr wurden Schmerzensgeld und Abfindungen von über 20.000 Euro zugesprochen. Ein Gutteil dieser Summe war die Entschädigung für Mobbing am Arbeitsplatz. (Anm.d. Redaktion: Am Dienstag soll der Werksausschuss laut Vorsitzender Hermann-Lersch darüber entscheiden, ob man das Urteil annimmt oder in Berufung geht)
„Nicht minder spektakulär das Verhalten der Geschäftsführung, als es darum ging, einen Betriebsrat zu installieren. Dieses Unterfangen mit legalen, aber wohl auch möglicherweise illegalen Mitteln unterbinden zu wollen, scheint ziemlich einzigartig. Diesen Willen zur Gründung eines gesetzlich geregelten Mitbestimmungsorgans müssen wir (Anm.d.Red. Werksausschuss) als Hilferuf von einem Großteil der Belegschaft verstehen. Bei diesem Verfahren sind gewiss auch den Initiatoren Fehler und Versäumnisse unterlaufen. Aber gegenüber dem Verhalten der Geschäftsführung erscheinen diese uns eher marginal, auch wenn eine Neuansetzung der Betriebsratswahl nicht ausgeschlossen scheint.
Die jüngsten Vorfälle standen im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Restaurant. Wenn sich die gesamte Gastronomie-Belegschaft (bis auf eine Spülkraft) auf einen Schlag krankmeldet, dann gibt das genügend Anlass, sich im Werksausschuss mit dieser Protestaktion zu befassen. Sie dürfte wohl im Wesentlichen auf die „Führungsqualität“ der Geschäftsführerin zurückzuführen sein.“