Ein Rendezvous ist immer ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Das Rendezvous in der Röka-Mensa aber war ein einziges großes Missverständnis: Beide Seiten, das Erkundungsteam und der Großteil der Gläubigen, redeten zwei Stunden lang aneinander vorbei.
Das lag an ganz unterschiedlichen Erwartungen. Das Team wollte aufzeigen, wie man un- geachtet der radikalen Reform Kirche leben kann. Die Zuhörer, viele von ihnen in den Gemeinden engagiert, interessierte aber vor allem, was diese Reform konkret bedeutet, wie genau die Rahmenbedingungen aussehen und wie die neue Großpfarrei funktionieren kann.
Wegen der vielen noch offenen Fragen kam dieses Rendezvous zum falschen Zeitpunkt. Es wirkte so, als ob man ein Haus einrichten will, bevor überhaupt feststeht, wie es aussehen soll.
So erreichten die Initiatoren exakt das Gegenteil von dem, was sie wollten: Die ohnehin bestehende Verunsicherung und ja, auch der Groll auf das Bistum Trier wurden noch verstärkt. Dazu trugen auch die Worthülsen der Erkunder aus der Marketingwelt bei. „Weite Herzen in weiten Räumen“, hieß eine davon.
Mehr Klartext hätte dieses Rendezvous nicht gerettet, es aber erträglicher gemacht.
E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net