Hauptproblem des neuen Waldböckelheimer Gewerbegebiets am Sponheimer Weg: Es gibt intensiv wasserführende Schichten an diesem Hang des Welschbergs. Von Anfang an war es schwer, das Wasser aus der Baustelle, etwa des von Gemeinde und VG-Werken angelegten Regenrückhaltebeckens, herauszubringen, sagt VG-Werkleiter Peter Schneider auf unsere Anfrage. Weiteres Problem: Der zuvor untersuchte Boden erwies sich als stark sulfathaltig.
Grundsätzlich: Sulfate sind Salze der Schwefelsäure und kommen im Erdreich natürlich (geogen) vor. Der hohen Konzentration wegen musste im Areal des 5158 Kubikmeter großen Rückhaltebeckens Erdreich abgefahren und entsorgt werden.
Und dann auch das noch: Im Sommer 2018 brach eine Wand des Naturbeckens nach Erdrutschungen weg. Mit einem Hydrozementationsverfahren – via Erdschürfungen werden rippenartige Vertiefungen ausgehoben und bis in die Beckensohle hinein zementiert – wurde die Rückhaltung stabilisiert. So entstand eine Art Widerlager/Riegel gegen rutschende Erde.
Bei der Rückhaltung gilt eine Aufgabenteilung: Die VG-Werke sorgen sich um das Oberflächenwasser, die Gemeinde um die Außengebietsentwässerung. Im neuen Gewerbegebiet werden später einmal rund 16.000 Quadratmeter Fläche versiegelt sein. Das Becken ist auf ein 100-jähriges Ereignis ausgelegt, weil es in Waldböckelheim keinen leistungsstarken Vorfluter, etwa ein Wasser aufnehmendes Bachbett, gibt. Das neue Becken korrespondiert mit einer Rückhaltung, die der Landesbetrieb Mobilität einst nördlich des Friedhofs angelegt hat. Das gesamte Wasser wird in Richtung Schloßböckelheim abgeleitet.
„Wir haben da ein Argusauge drauf“, betont VG-Werkleiter Peter Schneider, „wir tun alles, um die Ortslage von Schloßböckelheim zu schützen.“ Das Wasser aus Waldböckelheim werde durch die Ortsteile Kolonie und Thal in dortige Rückhaltesysteme abgeleitet, informiert Schneider. mz