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Nastätten

Tretminen im Nastätter Grün: Bauhofmitarbeiter leiden unter Hundekot

Von Cordula Sailer
Für die nächste Mähaktion ist Paul Gilles (Mitte) vom Nastätter Bauhof gerüstet. Das Visier soll sein Gesicht vor herumfliegendem Hundekot schützen, der im hohen Gras oftmals nicht zu sehen ist. Sein Kollege Marcel Pause (rechts) bevorzugt eine herkömmliche Schutzbrille. Damit das Rasenmähen nicht zur Tortur für seine Mitarbeiter wird, appelliert Bauhofleiter Jürgen Schmidt an die Hundehalter, die Kotbeutel aus den Hundestationen zu nutzen.
Für die nächste Mähaktion ist Paul Gilles (Mitte) vom Nastätter Bauhof gerüstet. Das Visier soll sein Gesicht vor herumfliegendem Hundekot schützen, der im hohen Gras oftmals nicht zu sehen ist. Sein Kollege Marcel Pause (rechts) bevorzugt eine herkömmliche Schutzbrille. Damit das Rasenmähen nicht zur Tortur für seine Mitarbeiter wird, appelliert Bauhofleiter Jürgen Schmidt an die Hundehalter, die Kotbeutel aus den Hundestationen zu nutzen. Foto: Cordula Sailer

Den Mitarbeitern des Nastätter Bauhofs stinkt es ganz gewaltig, dass so mancher Hundehalter das Häufchen seines Vierbeiners einfach liegen lässt. „Das ist das ganze Jahr über ein Ärgernis“, sagt Bauhofleiter Jürgen Schmidt. „Aber am schlimmsten ist es, wenn wir die Grünflächen mähen müssen.“ Ab dem Frühjahr ist also wieder besondere Vorsicht geboten.

Lesezeit: 3 Minuten
Denn stellenweise sind die Exkremente im hohen Gras nicht zu sehen. Und wenn dann die Bauhofmitarbeiter mit ihren Freischneidern darübermähen, „fliegt den Männern der Hundekot um die Ohren“, erklärt Schmidt. Ganz offensichtlich eine ekelhafte Angelegenheit. „Mein Kollege musste sich umziehen fahren, so hat es den erwischt“, berichtet Paul Gilles aus ...
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Parasit aus Hundekot kann Kühen gefährlich werden

Gelangt Hundekot ins Futter, kann er bei Kühen auch zu Fehlgeburt führen, wie Dr. Karl Zimmer, Leiter des Instituts für Tierseuchendiagnostik beim Landesuntersuchungsamt in Koblenz, erklärt. Die Ursache dafür ist der Parasit Neospora caninum.

„Das ist ein einzelliger Parasit, der im Darm des Hundes lebt“, erläutert Zimmer. Infizierte Hunde scheiden sogenannte infektiöse Dauerstadien aus. Damit der Parasit sich weiterentwickeln kann, müssen diese von einem Zwischenwirt aufgenommen werden. Einer dieser Zwischenwirte ist das Rind. In diesem „entwickeln sich Zwischenstadien, die sich in den Organen ansiedeln“, so Zimmer. Bekommt ein Hund rohes Fleisch von infizierten Rindern zu fressen, können sich diese Stadien zum geschlechtsreifen Parasiten entwickeln. Das betreffe oft Hofhunde. Denn: „Bei Trocken- oder Fertigfutter kann man davon ausgehen, dass keine infektiösen Stadien mehr drin sind“, sagt Zimmer. Zwar habe eine Untersuchung unter mehr als 24 000 Hunden gezeigt, dass weniger als 0,1 Prozent der Tiere infektiöse Dauerstadien mit ihrem Kot ausscheiden – und das nur zwei bis drei Wochen.

Dennoch: „Neospora gilt derzeit als wichtigster Erreger bei Aborten beim Rind“, sagt Zimmer mit Blick auf die Fachliteratur. Beim Landesuntersuchungsamt sei die Zahl der nachgewiesenen Fälle etwas rückläufig. Doch hat sich der Erreger erst einmal in einem Rinderbestand eingenistet, „kann er über Generationen im Bestand bleiben“. Denn die infektiösen Zwischenstadien siedeln sich unter anderem in der Gebärmutter der Kühe an. So können sie über die Nachgeburt auf den Fötus übertragen werden. Entweder stirbt dieser dadurch ab, oder es kommen Kälber zur Welt, die gesund scheinen, den Erreger aber in sich tragen. Wird das Tier selbst trächtig, kann es wiederum den Fötus damit infizieren. csa

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