Kommentar: Signal richtet sich nach Mainz
Der Selterser Alleingang, einen privaten Dienstleister mit der Wahrung von Sicherheit und Ordnung in der Stadt zu beauftragen, stößt bei Polizei und Ordnungsbehörde auf wenig Begeisterung, werden doch Aufgaben, die aus gutem Grund dem öffentlichen Dienst anvertraut sind, an einen privaten Sicherheitsdienst vergeben.
Doch gilt das Selterser Signal gar nicht der hiesigen Polizei oder dem Ordnungsamt, die die Aufgaben schlicht „personell nicht leisten können“, wie es Stadtchef Rolf Jung formuliert. Mit ihrem Vorgehen will die Stadtspitze vielmehr dem Sicherheitsbedürfnis ihrer Bürger Rechnung tragen und ihrer eigenen Verantwortung gerecht werden.
Das Signal richtet sich ganz klar nach Mainz: Denn in der Landespolitik werden die Weichen gestellt, was die personelle Ausstattung der Polizei angeht. Hoffentlich wird die Botschaft dort gehört und richtig verstanden. Auf dass die Anstrengungen, jahr(zehnt)elange Versäumnisse aufzuholen und die Polizei personell zu stärken, nicht allzu bald wohlfeilen anderen Zielen geopfert werden.
Von Katrin Maue-Klaeser