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Selters/Westerwaldkreis

Stadt Selters leistet sich privaten Wachdienst: Sicherheit nur noch für reiche Kommunen?

Von Katrin Maue-Klaeser
Der Westerwald-Verein hat seine Hütte in Selters inzwischen mit einem Hinweisschild „Privat“ versehen, denn allzu oft haben junge Leute den wettergeschützten Vorplatz schon für Feiern genutzt, ohne um Erlaubnis zu fragen oder auch nur ihren Abfall wieder mitzunehmen. Das Umfeld der Hütte wird von den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, den die Stadt beauftragt hat, seit einigen Wochen regelmäßig kontrolliert.
Der Westerwald-Verein hat seine Hütte in Selters inzwischen mit einem Hinweisschild „Privat“ versehen, denn allzu oft haben junge Leute den wettergeschützten Vorplatz schon für Feiern genutzt, ohne um Erlaubnis zu fragen oder auch nur ihren Abfall wieder mitzunehmen. Das Umfeld der Hütte wird von den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, den die Stadt beauftragt hat, seit einigen Wochen regelmäßig kontrolliert. Foto: Katrin Maue-Klaeser

Einen radikal neuen Weg im Kampf gegen Sachbeschädigung, Ruhestörung und andere Verstöße hat die Stadt Selters eingeschlagen: Sie hat seit Mitte August ein privates Sicherheitsunternehmen damit beauftragt, bestimmte Kontrollstellen immer wieder anzufahren.

Lesezeit: 4 Minuten
„Wir sind uns bewusst, dass allein durch fehlendes Personal bei der Polizeiinspektion Montabaur die Aufgaben von dort leider nicht bewältigen werden können“, konstatiert Stadtbürgermeister Rolf Jung. Kann also die Übertragung polizeilicher und ordnungsbehördlicher Aufgaben an Firmen ein akzeptabler Weg für Kommunen sein? Wir haben beim Selterser Stadtoberhaupt, aber auch bei ...
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Kommentar: Signal richtet sich nach Mainz

Der Selterser Alleingang, einen privaten Dienstleister mit der Wahrung von Sicherheit und Ordnung in der Stadt zu beauftragen, stößt bei Polizei und Ordnungsbehörde auf wenig Begeisterung, werden doch Aufgaben, die aus gutem Grund dem öffentlichen Dienst anvertraut sind, an einen privaten Sicherheitsdienst vergeben.

Doch gilt das Selterser Signal gar nicht der hiesigen Polizei oder dem Ordnungsamt, die die Aufgaben schlicht „personell nicht leisten können“, wie es Stadtchef Rolf Jung formuliert. Mit ihrem Vorgehen will die Stadtspitze vielmehr dem Sicherheitsbedürfnis ihrer Bürger Rechnung tragen und ihrer eigenen Verantwortung gerecht werden.

Das Signal richtet sich ganz klar nach Mainz: Denn in der Landespolitik werden die Weichen gestellt, was die personelle Ausstattung der Polizei angeht. Hoffentlich wird die Botschaft dort gehört und richtig verstanden. Auf dass die Anstrengungen, jahr(zehnt)elange Versäumnisse aufzuholen und die Polizei personell zu stärken, nicht allzu bald wohlfeilen anderen Zielen geopfert werden.

Von Katrin Maue-Klaeser

Stadt installiert Hotline

Die Stadt Selters hat unter dem Titel „Selters bleibt sicher und sauber“ auch eine Vandalismus-Hotline eingerichtet, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.

Die Anrufe unter der Telefonnummer 02626/925.065 65 gehen an die Beigeordneten Volker Hummerich und Hanno Steindorf. „Die Mitteilungen werden von ihnen gefiltert und gehen dann an den privaten Sicherheitsdienst“, erklärt Stadtbürgermeister Rolf Jung. So habe sich die Zahl der kontrollierten Orte im Stadtgebiet von anfangs zehn auf 19 Stellen erhöht. kat

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