Plus
Eitelborn/Nassau/Koblenz

Regulierung statt Fleischproduktion: Warum heimische Nabu-Rinder nicht zum Schlachthof müssen

Von Carlo Rosenkranz
Die Kuh Momo lebt seit Jahren mit anderen Heckrindern auf der Denzerheide. Sie ist das zutraulichste der halbwild gehaltenen Tiere.
Die Kuh Momo lebt seit Jahren mit anderen Heckrindern auf der Denzerheide. Sie ist das zutraulichste der halbwild gehaltenen Tiere. Foto: Carlo Rosenkranz

Axel Kaiser und Ulrich Pebler betreiben eine Rinderherde, die nicht der Schlachtung sondern dem Naturschutz dienen soll. Ein Modellprojekt, das nicht nur in Rheinland-Pfalz Vorbildfunktion haben könnte.

Lesezeit: 4 Minuten
Der Tod kündigt sich für das Rind in keiner Weise an. Es wird weder eingefangen, noch transportiert, geschweige denn in den Schlachthof geführt. Mit einem einzigen Schuss wird das Tier in seiner natürlichen Umgebung auf der Weide erlegt. Dafür muss es nicht einmal von seinen Artgenossen getrennt werden, denn sie ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Beweidung verhindert Verbuschung und steigert Artenvielfalt – Führungen und Wanderwege

Seit 2011 sind Beweidungsprojekte ein strategischer Schwerpunkt der Arbeit des Nabu in Rheinland-Pfalz. Dazu hat der Verein eine gemeinnützige GmbH gegründet. Diese ist neben der Schmidtenhöhe zwischen Bad Ems, Koblenz und Neuhäusel auch für die Beweidungsprojekte Herschbach (VG Selters), Mündersbach (VG Hachenburg), Holler (VG Montabaur), Steinbühl bei Kirchheimbolanden, Pfrimm (beide Donnersbergkreis) und im Reichenbachtal bei Kusel im Nordpfälzer Bergland verantwortlich.

Die extensive Beweidung des ehemaligen Truppenübungsplatzes der Bundeswehr auf der Schmidtenhöhe begann bereits 2009. Seit September 2017 sind 526 Hektar Fläche im Eigentum der Nabu-Stiftung Rheinland-Pfalz. Die Schmidtenhöhe macht mit 235 Hektar fast die Hälfte davon aus. Laut Nabu hat sich aufgrund der Beweidung der ohnehin große Artenreichtum auf der Schmidtenhöhe noch einmal deutlich gesteigert.

Taurusrinder, Konikpferde und seit Kurzem auch Wasserbüffel stehen ganzjährig auf der Fläche. „Was sie im Sommer als Nahrung verschmähen, dient ihnen im Winter als Futter“, heißt es in einer Info-Broschüre des Nabu. Nur bei extremen Witterungsbedingungen werde Bio-Heu zugefüttert. Das Gelände kann von zwei Rundwanderwegen von je etwa 3 Kilometer Länge eingesehen werden. Dazu dienen sechs Aussichtstürme. Ein Verbindungsweg ist allerdings für Hunde tabu. crz

Der Nabu Koblenz bietet Führungen für Einzelpersonen wie auch für Familien mit Kindern ab sechs Jahren an.

Meistgelesene Artikel