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Holzappel

Landarzt im Jahr 1910: Mediziner im Dauereinsatz für die Esterau

Von Willi Schmiedel

„Sprechstunden vormittags 7 bis 8 Uhr, nachmittags 12 bis 2 Uhr, sonn- und feiertags nur vormittags“. So steht es auf einem Rezept-Vordruck des Holzappeler Arztes Dr. Harras aus dem Jahre 1910, das als historisches Dokument im Heimat- und Bergbaumuseum „Esterau“ aufbewahrt wird.

Lesezeit: 3 Minuten
Die für heutige Maßstäbe höchst ungewöhnlichen Sprechzeiten weisen darauf hin, dass die Landärzte während der übrigen Tageszeiten früher in der Regel zu dringenden Hausbesuchen unterwegs waren. Bei der Betreuung der Kranken in den Dörfern ihres ausgedehnten Zuständigkeitsbereichs hatten sie, bis sie in den Besitz ihres ersten Autos kamen – zu ...
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Arzt wurde bei Einsatz per Fahrrad mit Knüppeln empfangen

Um Zeit zu sparen, war Dr. Krantz – bevor er in den Besitz seines ersten Autos kam – häufig auch mit dem Fahrrad unterwegs. Dies musste er jedoch in seinem „Revier zwischen Gelbach, Lahn und Rupbach“ über weite Strecken schieben oder auf den steilen Bergpfaden auf den Schultern tragen.

Über ein besonderes Erlebnis bei seinen Fahrrad-Touren, das ihm um ein Haar eine Tracht Prügel eingebracht hätte, berichtet der Chronist auf seine Art: „Einmal passierte es mir dabei, als ich munter von Winden herab sauste und in Weinähr ankam, dass ich dort von einigen jungen Burschen mit Knüppeln empfangen wurde. Was war der Grund? Der Landpolizist war hinter einem Kerl her, der in Nassau ein Fahrrad geklaut hatte. Ich war noch fremd im Dorf und man hatte mich die lange Strecke durch die Weinberge von Winden herunter kommen sehen. Zu meinem Glück kam gerade die ‚Gollas-Wees’, die Hebamme, hinzu, die mich schon kannte. Sie hat die Burschen beschwichtigt: Das ist unser neuer Doktor, erklärte sie, den könnt ihr laufen lassen, den brauchen wir noch!“ wis
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