Kastellaun. Während der Nature One wird nicht nur auf dem Festivalgelände Umsatz gemacht. Auch in Kastellaun klingeln die Kassen.
Das Techno-Wochenende gehört zu den umsatzstärksten im gesamten Jahr, sowohl in den Verbrauchermärkten und dem Einzelhandel als auch in der Gastronomie. „Es ist wie an Weihnachten“, frohlocken – wie ihre Kollegen – Arnd und Markus Heckler, die Inhaber der Convenda.
Mineralwasser, Dosenbier und Wein sind die Renner in der Getränkeabteilung. Wasser und Bier werden gleich palettenweise gekauft. Etwas aus der Mode gekommen sind im Vergleich zu den vergangen Jahren Energiedrinks. Begehrt bei den Ravern ist auch alles was man Grillen kann, Eiswürfel und Crushed Ice zum Kühlen und frische Backwaren. Holzkohle und der einfache Rundgrill für 7,99 Euro, den man bei der Abreise auf dem Campingplatz einfach stehen lässt, gehören ebenfalls zu den Umsatzbringern. Und Zigaretten natürlich. Mehrmals am Tag muss die dafür zuständige Dagi Gewehr die Automaten an den Supermarktkassen auffüllen. Einfache Klappstühle und Luftmatratzen gehören genauso zum Nature-Sortiment, wie Kühlboxen. Für den Fall der Fälle befinden sich im Convenda-Lager auch Regencapes und Schirme.
Vor dem Supermarkt sind seit Donnerstagmittag Bierbänke aufgebaut. Es gibt Bratwurst und Schwenkbraten. Hier sitzen sowohl die Technojünger, als auch Einheimische – überwiegend Rentner, die einen Hauch des Spektakels erleben wollen. Am Montag wird sich Convenda-Chef Arnd Heckler wieder auf den Weg zum riesigen Campingsplatz machen, um all seine Einkaufswagen einzusammeln, die von Festivalkunden zum Transport all ihrer Güter spontan mitgenommen wurden.
Ausgebucht sind seit Monaten alle Hotels und Pensionen im Umland der Pydna. Wer in einem Bett logieren will, muss zum Teil weite Wege auf sich nehmen und bis zur Mosel und dem Rhein ausweichen.
Ständig erreichbar ist während der Nature das Ordnungsamt im Rathaus. Seit Januar sind Ralf Laux und seine Mitarbeiter immer wieder mit der Abwicklung des Festivals beschäftigt. Gemeinsam mit der Polizei wurde ein spezielles Verkehrskonzept erarbeitet, um lange Staus bei der An- und Abreise der rund 60.000 Besucher zu verhindern. Auf dem Festivalgelände und dem Campingplatz sind Feuerwachen mit einheimischen Wehrleuten eingerichtet.
Die Tourist-Information verteilt Flyer und hat eine eigene Kastellaun-App speziell für die Smartphones der Festivalgäste entwickeln lassen. Darin verzeichnet sind alle relevanten Orte wie Restaurants, Eisdielen, Cafés, Bäckereien oder auch Taxis, Shuttlebusstationen sowie Ärzte und Apotheken aufgelistet. Spezielle Ruhe- und Rückzugszonen sind auf der Burg und im ehemaligen Wallgraben ausgewiesen. Damit reagierte man auf eine Studie der Uni Kaiserslautern die besagt, dass rund ein Drittel der aus ganz Europa anreisenden Festivalbesucher auch einen Abstecher in die Burgstadt macht. Rund 11 Prozent wollen laut Studie wiederkommen.
Von unserem Reporter Werner Dupuis