Neues ÖPNV-System ist mit Kosten von 17,64 Millionen Euro pro Jahr veranschlagt
Der Kreisausschuss diskutierte in seiner jüngsten Sitzung den Entwurf des neuen Haushalts, der erstmals seit Jahren defizitär sein wird (Bericht folgt). In dem mit Ausgaben in Höhe von mehr als 171 Millionen Euro kalkulierten Jahresplan der Verwaltung sind erhebliche Kostensteigerungen für den ÖPNV veranschlagt. Insgesamt 17,64 Millionen Euro muss der Kreis demnach im Jahr 2020 für das neue System aufwenden.
Ein Teil dieser Kosten wird refinanziert durch eine Förderung des Landes, die mit einer zweijährigen Verzögerung an den Landkreis zurückfließen wird – kalkuliert wird hier mit gut 5 Millionen Euro. Erst dann wird genau feststehen, in welcher Höhe der Kreis beim ÖPNV „drauflegt“ gegenüber früheren Jahren. Schließlich ist aktuell nicht absehbar, wie hoch der Landeszuschuss ausfallen wird und welche Erlöse der Kreis durch den Ticketverkauf im ÖPNV abseits der Kita- und Schülerverkehre erzielt. Auf Anfrage der Abgeordneten Carina Konrad (FDP) hieß es, dass grob mit Einnahmen in Höhe von 3,6 Millionen Euro durch den „normalen“ Ticketverkauf im ÖPNV gerechnet wird. Träfe dies zu, entfielen auf den Kreis am Ende rund 3 Millionen Euro an Mehrkosten durch den neuen ÖPNV im Vergleich zum alten System. Möglicherweise kann der Kreis im Rahmen des Insolvenzverfahrens auch Ansprüche gegenüber den beiden Busunternehmen VBN Nagoldtal und DeinBus geltend machen – Landrat Marlon Bröhr bezifferte den derzeit angemeldeten „Schaden“ auf 7,604 Millionen Euro. vb