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Beltheim

Endlich ausbauen: Proteste wegen der L 205 – Politik fordert Land zum Handeln auf

Von Mehr auf
Zahlreiche Bürger aus der Region trafen sich im September in Mannebach zu einem Protestfoto, um zusammen mit den Ortsvorstehern Frank Rickus, Kornelia Kremer, Eugen Kochhan sowie den Ortsbürgermeistern Uwe Hammes und Dietmar Emmerich, VG-Bürgermeister Christian Keimer und Landtagsvizepräsident Hans-Josef Bracht die Forderung einer Sperrung der Ortsdurchfahrt Mannebach und der K 33 für den Schwerlastverkehr und eines schnelles Ausbaus der L 205 zu unterstützen. Das Warten soll nach langen Jahren nun ein Ende finden.
Zahlreiche Bürger aus der Region trafen sich im September in Mannebach zu einem Protestfoto, um zusammen mit den Ortsvorstehern Frank Rickus, Kornelia Kremer, Eugen Kochhan sowie den Ortsbürgermeistern Uwe Hammes und Dietmar Emmerich, VG-Bürgermeister Christian Keimer und Landtagsvizepräsident Hans-Josef Bracht die Forderung einer Sperrung der Ortsdurchfahrt Mannebach und der K 33 für den Schwerlastverkehr und eines schnelles Ausbaus der L 205 zu unterstützen. Das Warten soll nach langen Jahren nun ein Ende finden. Foto: Werner Dupuis

Das Warten soll genug sein: Unter dem Motto „Jetzt L 205“ machen sich Bürger und Kommunalpolitiker entlang der maroden Landesstraße 205 in Beltheim und weiter bis Dommershausen Luft. Sie fordern dazu auf, dass die seit mehr als 20 Jahren in Mainz bekannt als „Buckelpiste“ bekannte, großteils marode Trasse ausgebaut wird. „Der Ausbaubedarf ist noch dringlicher geworden“, sagt Christian Keimer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kastellaun. Gemeinsam mit verschiedenen kommunalen Vertretern fordert er jetziges Handeln.

Lesezeit: 3 Minuten
Keimer hat im Herbst aus dem Verkehrsministerium in Mainz die Information erhalten, dass der Straßenabschnitt nicht im neuen Straßeninvestitionsprogramm des Landes enthalten ist. „Wieder nicht!“, sagt Keimer verärgert angesichts der Auskunft von Staatssekretär Andy Becht – damit ist die L 205 in diesem Abschnitt bis 2023 weiterhin nicht zum Ausbau vorgesehen. Der ...
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L 205: Gemeinden fordern Abhilfe

Dommershausen. Der Ausbau der L 205 zwischen Beltheim, Dommershausen und Dorweiler ist seit vielen Jahren ein Dauerbrenner. Die überörtliche Politik hat sich vielfach eingesetzt, Funktionsträger wie Unternehmer haben sich in Mainz gemeldet.

Eugen Kochhan, Ortsvorsteher von Dorweiler, kämpft seit 20 Jahre dafür, Dommershausens Ortsbürgermeister Dietmar Emmerich ebenfalls seit Jahren: „Wir vor Ort, ob Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen, sind verzweifelt und frustriert. Wir erwarten von den politisch Verantwortlichen in Mainz, dass sie sich unserer Sache ernsthaft annehmen. Wir brauchen keinen Ausbau der L 205 zwischen Roth und Beltheim sondern im weiteren Verlauf der Strecke, und das zuverlässig und schnell.“

Zuletzt haben sich die kommunalen Vertreter mehrfach im Rahmen der Großgemeinde Beltheim, aber auch mit weiteren Vertretern aus der Verbandsgemeinde Kastellaun getroffen, um angesichts der Investitionsplanungen des Landes für die kommenden Jahre ein Zeichen zu setzen. „Gemeinsam werden wir für den Ausbau der Ortsdurchfahrt der L 205 in Beltheim sowie der weiteren freien Strecke über Dorweiler nach Dommershausen kämpfen“, fasste Uwe Hammes das Ergebnis des jüngsten Treffens zusammen. Der Tenor vor Ort ist deutlich: Es wurde lange genug gewartet und gehofft.

Unterstützt wird das Bestreben vor Ort von Kastellauns VG-Chef Christian Keimer, der gemeinsam mit verschiedenen Vertretern der Gemeinde Beltheim vor gut zwei Jahren dafür gekämpft hatte, dass eine in der Ortsgemeinde Sevenich geplante Straßenabstufung nicht umgesetzt wurde. Auch wenn es letztlich nicht dazu kam, das umstrittene Landesgesetz in einem großen Stil abzuändern, so konnte doch ein maßgeblicher Teilerfolg verbucht werden. Für solche Erfolge soll nun auch an der L 205 vehement gekämpft werden. „Ab jetzt werden wir plakative Aktionen wie die Gründung einer Bürgerinitiative, Demonstrationen sowie kraftvolle Veranstaltungen durchführen“, sagt Keimer. „Ziel muss die Aufnahme der Maßnahme in den Landeshaushalt 2021 sein. Dazu werden wir die Wahlkreiskandidaten für den Landtag einladen, um sie um ihre aktive Unterstützung für unsere Sache zu bitten. Zugleich werden wir alle Möglichkeiten nutzen, Landtag und Landesregierung zum Handeln in unserer Sache zu bewegen.“ vb

Volker Boch zur Debatte um den Ausbau der L 205

Ein Vakuum darf es nicht geben

Die Stärkung des ländlichen Raumes ist ein Kernthema der Gegenwart und Zukunft. Glücklicherweise gibt es auch jenseits der Industrieansiedlungen entlang der B 50 und der Hunsrückhöhenstraße Unternehmen, die in den Orten geblieben und dort prägende, die Struktur der Gemeinden erhaltende Elemente sind. Insofern ist der Druck, der aus Dorweiler und Dommershausen Richtung Mainz gebracht wird, nachvollziehbar. Rein fachlich gibt es parallel dazu wahrscheinlich noch dringlichere Projekte. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung, Spielraum für Gespräche dürfte es aber geben.

Was nicht sein darf, ist, dass der „Zwischenraum der Positionen“ zu einem Vakuum wird. Die Ortsdurchfahrt von Beltheim macht es deutlich: Hier gibt es massive Schadstellen, die Bonbons würden beim Fastnachtsumzug womöglich vom Wagen fallen, ohne geworfen zu werden. Diese Durchfahrt wirkt selbst auf den Laien marode. Alles Weitere muss im Dialog zwischen Mainz und der Region erörtert werden. Dabei müssen Verkehrszahlen, Kosten und Nutzen eine Rolle spielen, aber nicht die einzige.

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