Die Omnibus Rhein-Nahe (ORN) will raus aus 21 „unrentablen“ Buslinien, selbst aus den neun, für die sie staatliche Zuschüsse einfährt. Auf was fußt dieser Entpflichtungsantrag? Alleine auf Corona und den seit Monaten „drastisch sinkenden Fahrgastzahlen“?
Sicher, die Pandemie wirkt sich auch auf den ÖPNV aus, weil viele Bürger auf den Privat-Pkw umsteigen, statt mit Maske im Bus zu hocken. Doch es dürften auch andere Gründe im Spiel sein, den Busverkehr auf dem flachen Land aufzugeben. Etwa den, die Corona-Zeit zu nutzen, um neue, bessere Konditionen auszuhandeln? Das vermutete ein Kreistagsmann im Gespräch mit dem „Oeffentlichen“.
Wer A wie Auftragsannahme für die Personenbeförderung sagt und Zuschüsse einstreicht, muss auch das B wie Bilanz vor der beabsichtigten Linienaufgabe liefern. Denn wer will, dass seine Position als ÖPNV-Lenker nachvollziehbar ist, muss sich in Transparenz üben. Also: Zahlen auf den Tisch. Kalkulationen, Haushalte, Gehälter der Verantwortlichen, Zukunftskonzepte und neue Serviceleistungen im ÖPNV. Sollte Bahntochter ORN all d a s weiter vorenthalten, hinge ihr der Makel an, Gewinne einzustreichen, Verluste dagegen sozialisieren zu wollen. Gut, dass der Landesbetrieb Mobilität die Linienentpflichtung verweigert hat. Gewinne an die Muttergesellschaft DB Regio abführen und gleichzeitig Millionendefizite aus Buslinien beklagen? Irgendwas läuft hier falsch. Politik und Prüfer: Dranbleiben!