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Bad Kreuznach

Demo durch den historischen Kreuznacher Stadtteil: Den Abriss stoppen – die Neustadt retten

Von Josef Nürnberg
Bei der Demonstration vor dem Barockhaus Lämmergasse 5 machten die Demonstranten deutlich, dass sie die Abrissbirne nicht mehr in der historischen Neustadt sehen wollen.
Bei der Demonstration vor dem Barockhaus Lämmergasse 5 machten die Demonstranten deutlich, dass sie die Abrissbirne nicht mehr in der historischen Neustadt sehen wollen. Foto: Josef Nürnberg

Etwa 80 Bürger wollen nicht mehr zusehen, wie die Stadt ihr historisches Gesicht und damit ihre Seele verliert, und demonstrierten am Samstag gegen den Abriss des spätbarocken Hauses Lämmergasse 5. Wobei alle Redner deutlich machten, dass in Bad Kreuznach endlich Schluss sein müsse, mit Lobesreden auf Investoren, die scheinheilig qualitätsvolle Bebauung versprächen, stets aber mit der Abrissbirne daherkämen. Vielmehr forderten die Demonstranten, dass Investoren mit klugen Konzepten historische Gebäude erhalten.

Lesezeit: 2 Minuten
Alte Bad Kreuznacher erinnerten sich, einen solch großen Auflauf für den Erhalt der Baudenkmale zuletzt in den Siebzigern, als Oberbürgermeister Peter Fink die Abrissbirne kreisen ließ, erlebt zu haben. Andreas Popp vom Verein „denk-mal: Bad Kreuznach für Denkmal- und Umweltschutz“ hatte zu dieser Demonstration unter dem Motto „Neustadt retten, Abriss ...
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Harald Gebhardt zur Situation im historischen Stadtviertel

Nur halbherzigeBemühungen

Es ist das Bohren von vielen dicken Brettern, das im historischen Stadtkern notwendig ist – nicht erst seit der Binger Investor Klaus Endemann das Wahrzeichen der Stadt, das Brückenhaus, erworben hat. Viele historische Gebäude sind verschwunden, das alte, ursprüngliche charakteristische Gesicht der Stadt ist längst zu Sand zerbröselt.

Es ist ja gut, dass sich die Gewobau im historischen Stadtkern engagiert. Doch auch dies ist nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Vor Jahren wurde überlegt, eine Entwicklungsgesellschaft für die Neustadt nach dem Modell der BKEG zu gründen. Die Idee war gut, mehr passierte leider – mal wieder – nicht. Eigentum verpflichtet – aber eben nicht nur im Sinne der Gewinnmaximierung des Investors, sondern auch für die Allgemeinheit. Doch die Stadt selbst geht beim Umgang mit historischer Bausubstanz nicht gerade vorbildlich voran, siehe Casinogebäude. Es bleibt ein Trauerspiel: Von einem Großteil der Politik und der Verwaltung kommen nur halbherzige Lippenbekenntnisse – ohne mit Herzblut an die Sache ranzugehen. Das zeigt auch die Demo: Gerade eine Handvoll von Stadtratsmitgliedern ließ sich blicken, Stadtverwaltung und Stadtplanung glänzten durch Abwesenheit. Die Brisanz des Themas hat man da immer noch nicht erkannt. Umso mehr ist Kämpfern wie Maus, Popp oder Kaul zu danken, die für die Rettung der Häuser kämpfen und Druck machen. Hoffentlich bleiben sie hartnäckig!

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