IHK: Hoher Aufwand, der sich wegen des Fachkräftemangels lohnt
Die Unternehmen machen nach Angaben des IHK-Regionalgeschäftsführers für Neuwied und Koblenz, Martin Neudecker, grundsätzlich gute Erfahrungen mit Flüchtlingen. Aber auch er betont, dass die Herausforderungen wie andere Vorbildung und die Sprache bleiben. Manche Flüchtlinge tun sich nach seinen Angaben schwer, wenn sie mit Frauen als Kolleginnen oder Chefinnen zu tun haben.
Und „die Ausbildungsvergütung macht keine Familie satt“. Mancher bricht dann doch ab und nimmt stattdessen die besser bezahlte Aushilfstätigkeit an, die in der Regel nicht auf Dauer ist. Manche ziehen auch wegen einer Familienzusammenführung weg. Einige arbeiten jetzt außerhalb des Kreises, zum Beispiel hat ein Unternehmen aus Lahnstein einem Neuwieder Syrer einen Kredit gegeben, damit dieser sich zum Pendeln ein Auto kaufen kann, erzählt Neudecker. Manche schaffen den Einstieg über Zeitarbeit. Der Fachkräftemangel führt dazu, dass manches Unternehmen bereit ist, einem Flüchtling eine Weiterbildung zu bezahlen. „Es ist kein Selbstläufer“, sagt Martin Neudecker. „Alle Seiten müssen Aufwand betreiben, aber wir haben echt die Chance, Fachkräftelücken zu schließen.“ ys