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Neuwied

Wie gut werden Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert? Sprache bleibt Problem bei der Vermittlung

Von Yvonne Stock
Bei den Neuwieder Stadtwerken (SWN) werden drei Flüchtlinge ausgebildet, darunter Mohammed Ahmed Awel zum Kfz-Mechatroniker. Die Zahl der Bewerber für eine Ausbildung sinkt, viele Flüchtlinge sind nach den Erfahrungen der SWN motiviert, deshalb bekommen sie hier ihre Chance. Foto: Niebergall
Bei den Neuwieder Stadtwerken (SWN) werden drei Flüchtlinge ausgebildet, darunter Mohammed Ahmed Awel zum Kfz-Mechatroniker. Die Zahl der Bewerber für eine Ausbildung sinkt, viele Flüchtlinge sind nach den Erfahrungen der SWN motiviert, deshalb bekommen sie hier ihre Chance. Foto: Niebergall

Falsch war die Aussage „Wir schaffen das“ von Kanzlerin Angela Merkel nicht, sagt der Neuwieder Jobcenter-Geschäftsführer Manfred Plag. Aber es wird lange dauern, und es wird schwierig, die Flüchtlinge im Kreis in den lokalen Arbeitsmarkt zu integrieren. Und aus Plags Sicht muss die Politik an drei Punkten unbedingt noch etwas verändern. Erste Unternehmen wie die Neuwieder Stadtwerke (SWN) können indes auch von einer positiven Entwicklung berichten.

Lesezeit: 4 Minuten
Der syrische Arzt ist unter den Geflüchteten, die das Neuwieder Jobcenter betreut, eher selten. Die Bildungs- und Ausbildungssysteme in den Herkunftsländern sind völlig anders als in Deutschland, „vieles ist nicht verwertbar“, sagt Plag. „Acht Jahre Schuldbildung in Syrien entsprechen nicht acht Jahren Schuldbildung hier.“ Dennoch wollen viele mit Bleibestatus am ...
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IHK: Hoher Aufwand, der sich wegen des Fachkräftemangels lohnt

Die Unternehmen machen nach Angaben des IHK-Regionalgeschäftsführers für Neuwied und Koblenz, Martin Neudecker, grundsätzlich gute Erfahrungen mit Flüchtlingen. Aber auch er betont, dass die Herausforderungen wie andere Vorbildung und die Sprache bleiben. Manche Flüchtlinge tun sich nach seinen Angaben schwer, wenn sie mit Frauen als Kolleginnen oder Chefinnen zu tun haben.

Und „die Ausbildungsvergütung macht keine Familie satt“. Mancher bricht dann doch ab und nimmt stattdessen die besser bezahlte Aushilfstätigkeit an, die in der Regel nicht auf Dauer ist. Manche ziehen auch wegen einer Familienzusammenführung weg. Einige arbeiten jetzt außerhalb des Kreises, zum Beispiel hat ein Unternehmen aus Lahnstein einem Neuwieder Syrer einen Kredit gegeben, damit dieser sich zum Pendeln ein Auto kaufen kann, erzählt Neudecker. Manche schaffen den Einstieg über Zeitarbeit. Der Fachkräftemangel führt dazu, dass manches Unternehmen bereit ist, einem Flüchtling eine Weiterbildung zu bezahlen. „Es ist kein Selbstläufer“, sagt Martin Neudecker. „Alle Seiten müssen Aufwand betreiben, aber wir haben echt die Chance, Fachkräftelücken zu schließen.“ ys
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