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Kreis Altenkirchen

Bewerbung aus dem AK-Land: Der Kreis Altenkirchen will „Smarte Landregion“ werden

Von Markus Kratzer

Kann sich der Kreis demnächst die Bezeichnung „Smarte Landregion“ auf die Visitenkarte schreiben? Auch wenn der Weg dorthin noch ein weiter ist, plant das AK-Land, in dem vom Bundeslandwirtschaftsministerium ausgelobten Wettbewerb seinen Hut in den Ring zu werfen. Nach der Präsentation des Projekts durch Regionalmanager Sebastian Dürr signalisierten die Mitglieder des Kreisausschusses gestern Abend ihre Zustimmung, den Schritt anzugehen.

Lesezeit: 2 Minuten
„Das Ziel ist es, durch die Digitalisierung im Bereich der Daseinsvorsorge die Handlungsfähigkeiten speziell von ländlichen Landkreisen zu verbessern“, fasst Dürr die Stoßrichtung des Wettbewerbs zusammen. Anders formuliert: Es soll ein Schritt sein auf dem Weg zu gleichwertigen Lebensbedingungen im ländlichen Raum. Ideen für die Bewerbungen können demzufolge aus vielen ...
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Pflegebedarf nimmt weiter zu

Das Thema Pflege dominierte gleich drei Tagesordnungspunkte der gestrigen Kreisausschusssitzung. So stimmte das Gremium Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung der Pflegelandschaft im Kreis Altenkirchen als Pflegestrukturziele zu.

Dass Handlungsbedarf gerade in unserer Region besteht, stellte Referatsleiter Joachim Brenner nicht in Frage. Im Gegenteil. „Die demografische Entwicklung geht in eine eindeutige Richtung. Der Kreis verliert Einwohner, gleichzeitig werden die Menschen immer älter“, skizzierte der Sozialexperte den Rahmen.Vergleicht man das medizinische Angebot des Jahres 2006 mit der Situation Ende 2019, so unterstreichen die Zahlen den gewachsenen Bedarf. Blieb die Zahl der Krankenhäuser mit 3 in diesem Zeitraum noch stabil, wuchs die Anzahl der ambulanten Pflegedienste von 18 auf 25, die der Tagespflegeeinrichtungen von 2 auf 8. Dass es damals wie heute 18 Alten- und Pflegeheime im Kreis waren und sind, sei dadurch zu erklären, dass die heutigen Einrichtungen zum Teil deutlich größer seien als noch vor 13 Jahren, so Brenner. Eine Entwicklung, die ein großes Thema in der örtlichen Pflegekonferenz war und ist, und die zu einem Kernpunkt der Handlungsempfehlungen an Kreis, Land und Bund geführt hat: die Forderung, dem Fachkräftemangel im Pflegebereich mit Nachdruck zu bekämpfen. kra

Geld für Stützpunkte

Auch die Pflegestützpunkte Daaden/Herdorf und Kirchen können sich einer weiteren Förderung durch den Kreis sicher sein. Der Kreisausschuss hat die Verwaltung ermächtigt, den zukünftigen Trägern der Beratungs- und Koordinierungsstellen für die Jahre 2021 bis 2030 eine Projektförderung („Ambulant vor Stationär“) in Höhe von jeweils bis zu 7500 Euro pro Jahr zu gewähren.

Die Vergabe war notwendig geworden, weil die Trägerschaft in beiden Pflegestützpunkten vertraglich zum Ende des Jahres ausläuft. Im Frühjahr müssen die Stellen deshalb neu ausgeschrieben werden. Unabhängig von einem möglichen Trägerwechsel (in Daaden/Herdorf ist es die örtliche kirchliche, in Kirchen die ökumenische Sozialstation) ist damit die Förderung gesichert, die zum Ziel hat, pflegebedürftigen Menschen durch eine qualifizierte Beratung und Unterstützung ein längstmögliches Verbleiben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen.

Kein Handlungsbedarf besteht in den Stützpunkten Altenkirchen/Flammersfeld, Betzdorf/Gebhardshain sowie Wissen/Hamm. Hier laufen die Verträge noch bis Ende 2027. kra

Projekt wird verlängert

Das Projekt „Pflege! Deine Zukunft“ geht im AK-Land weiter. Der Kreisausschuss hat eine Verlängerung der Initiative bis August 2021 einstimmig gebilligt, mit der dem Fachkräftemangel im Pflegebereich entgegengewirkt werden soll. Zuvor hatte Referatsleiter Joachim Brenner dem Gremium die Eckpunkte und den bisherigen Ablauf des Projekts geschildert.

Konkret geht es darum, für die Gruppe der neu Zugewanderten ein niedrigschwelliges Angebot für den Einstieg in den Pflegesektor zu schaffen. Auf der Basis eines Bundesfreiwilligendienstes oder eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) war das Projekt zunächst für zehn Personen ausgerichtet. Einsatzstellen sind laut Brenner Pflegeeinrichtungen im AK-Land. Während des Projekts werden die Teilnehmer nicht nur auf eine anschließende Ausbildung zur Pflegekraft vorbereitet. Sie besuchen zudem spezielle Sprachkurse und begleitende Seminare.

Brenner bewertet das Projekt, dessen Kosten er bis Ende 2019 auf knapp 13.000 Euro beziffert, insgesamt als Erfolg, obwohl er auch Probleme ansprach. So nähme es nicht jeder aus einem anderen Kulturkreis mit der Pünktlichkeit so ganz genau. kra

Geschichte des Geoparks wird auch im AK-Land fortgeschrieben

Jetzt steht einer weiteren Mitgliedschaft des Kreises Altenkirchen im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus (fast) nichts mehr im Wege. Vorausgesetzt, der Haushalt 2020 wird nicht beanstandet, hat der Kreisausschuss den Weg dafür freigemacht, dass Landrat Peter Enders den neuen Geschäftsbesorgungsvertrag und die aktualisierte Kooperationsvereinbarung unterzeichnen kann. Damit kommen auf den Kreis, der seit 2010 der Kooperation mit den Landkreisen Westerwald, Limburg-Weilburg und Lahn-Dill angehört, auch zusätzliche Kosten zu.

Für 2019 muss jeder Landkreis 18.500 Euro plus Mehrwertsteuer zur Verfügung stellen, ab 2020 erhöht sich dieser Betrag auf jährlich 22.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Dazu werden im laufenden Jahr einmalig je 3000 Euro für die Erstellung eines Masterplans fällig. Dieser ist Voraussetzung dafür, dass das Projekt erneut als nationaler Geopark zertifiziert werden kann. Unser Foto zeigt das Besucherbergwerk Grube Bindweide, das unter anderem auch durch die Geopark-Initiative gefördert und touristisch vermarktet wird. kra Archivfoto: Markus Döring
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