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Bendorf

Vor 75 Jahren: Zwangsarbeiter wird erhängt, weil er ein Paar Schuhe stahl

Von Katharina Demleitner
Regelmäßig kamen russische Männer und Frauen zum Sonntagsessen der Familie Krupp, darunter Anna Omeljanenko (2. von rechts), im Hintergrund die Baracke der Verwaltung im sogenannten Russenlager. Foto: Zur Verfügung gestellt von Herbert Krupp
Regelmäßig kamen russische Männer und Frauen zum Sonntagsessen der Familie Krupp, darunter Anna Omeljanenko (2. von rechts), im Hintergrund die Baracke der Verwaltung im sogenannten Russenlager. Foto: Zur Verfügung gestellt von Herbert Krupp

Auf den Tag genau vor 75 Jahren spielten sich in Bendorf grausige Szenen ab: Nazis erhängten am 18. Oktober 1944 den polnischen Zwangsarbeiter Stefan Lodzs. Gerade mal 15 Jahre alt soll er gewesen sein. So steht es in den historischen Daten auf der Internetseite der Stadt Bendorf. Die RZ hat sich umgehört, was hinter der Meldung steckt.

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Ein Paar Schuhe wurden dem polnischen Jungen damals zum Verhängnis: „Heute sind wir alle völlig niedergeschlagen, das gesamte Lager ist geradezu erstorben vor Schock“, schrieb Elena Skrjabin in ihrem „Leningrader Tagebuch“. Die Russin war aus ihrer Heimatsstadt geflüchtet und über die Ukraine und Polen nach Deutschland gelangt. In Bendorf setzte ...