Wie die RZ in der Serie „Lost Places“ berichtete, ging der St. Maximiner Hof – im Volksmund auch Zehnthof genannt – auf eine Schenkung im 7. Jahrhundert an das Trierer Kloster St. Maximin zurück. An der Untermosel sollte der strategisch wichtige Platz dazu dienen, das Christentum
in der Region zu stärken. In dem Hof wurde Weinbau betrieben und auch Rechtsstreitigkeiten bearbeitet, darunter Nutzungs- und Gebietsfragen, Besitzansprüche. Auch der Schultheiß – heute wäre dies eine Art Gemeindevorsteher – hatte hier seinen Sitz. Daher rührt auch der Name im Volksmund: Der Schultheiß hatte die Pflicht, Steuern und Abgaben in seinem Gebiet einzutreiben. Im Mittelalter
als das „Zehnt“ bezeichnet. Die Aufgabe wurde inklusive Hof vererbt, erst 1804 befand sich der Hof in Privatbesitz, zuvor war er 1100 Jahre Eigentum der Abtei gewesen. Aus den damaligen Pächtern wurden die neuen Besitzer, der Winzer Michael Gries, der seinen Zwillingssöhnen, Michael und Mathias die beiden Hofteile vererbt. Mathias und dessen Frau Catharina lebten im vorderen Teil des Hauses, die Ehe blieb kinderlos. Damit konnte 1911 ein Ehepaar Ibald den Teil kaufen. 1992 ging dieser Teil des Hofs dann in den Besitz der Gemeinde. Währenddessen hatte Michael Gries mit seiner Familie den hinteren Teil bewohnt, er hatte neun Kinder, vererbte das Haus an seinen Sohn Willibrord, einen „ewigen Junggesellen“. Willibrord starb 1896 und vererbte das Haus an seine Nichte Magdalena Hürter, die mit ihrem Mann Heinrich und den Kindern Heinrich Joseph und Agnes Adele dort lebte. 1977 stirbt die als letzte der Familie. Das Haus geht an die Pfarrgemeinde, später an die Ortsgemeinde. Eigentlich sollte der Hof einer Erweiterung des Friedhofs weichen, doch durch zunehmende Urnenbestattungen war dies nicht mehr nötig.
2011 beurteilte die Denkmalschutzbehörde das Anwesen und befand den abgeschlossenen Hofcharakter als besonders schützenswert. Da nicht mal eine einzige Mauer ohne Weiteres eingerissen werden dürfe, war es schwierig, eine geeignete Strategie für das komplette Areal zu finden, sagte Bürgermeister Liesenfeld damals gegenüber der RZ.