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Koblenz

Als Koblenz brannte: Manfred Gniffke erinnert an einen der schlimmsten Tage in der Stadtgeschichte

Von Manfred Gniffke
So sah Koblenz nach den vielen Luftangriffen aus. Das Foto entstand kurz nach Kriegsende. Es zeigt die Mosel mit der Balduinbrücke (untere Brücke) und die zerstörte Altstadt. Foto: National Archives at College Park, Maryland
So sah Koblenz nach den vielen Luftangriffen aus. Das Foto entstand kurz nach Kriegsende. Es zeigt die Mosel mit der Balduinbrücke (untere Brücke) und die zerstörte Altstadt. Foto: National Archives at College Park, Maryland

Beim Luftangriff vom 6. November 1944 wurden 25.000 Koblenzer obdachlos. Es war nicht der schwerste Angriff, aber der symbolträchtigste, weil sich die Stadt in ein Flammenmeer verwandelte. Manfred Gniffke hat den Angriff als 6-Jähriger miterlebt und seine Erinnerungen für uns aufgeschrieben.

Lesezeit: 3 Minuten
Am Abend des 6. November 1944 öffnete meine Mutter das Küchenfenster in unserer Wohnung in der Weißer Gasse und schaute sich den Himmel an. Ihr Blick ging auch zum Wöllershof, wo Fesselballons stationiert waren. „Hait Naacht hann mer Roh, hait kommen se net, et es kein Fliejerwedder“, sagte sie. Sie ...
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Ein Luftangriff mit hoher Symbolkraft

Der Angriff von 122 Lancaster-Bombern der Royal Air Force begann um 19.28 Uhr. Dabei wurden 109 Menschen getötet, weitere 558 verletzt. 25.000 Koblenzer wurden obdachlos.

Der Luftangriff vom 6. November 1944 war nicht der schwerste, aber der symbolträchtigste, weil sich die Stadt, die nach mehreren früheren Angriffen fast funktionslos geworden war, sich im wahrsten Sinne des Wortes in eine Flammenmeer verwandelte. Insgesamt wurden 153.392 Stabbrandbomben, 456 Flammstrahlbomben und 130 Luftminen abgeworfen. Es entstand ein Feuersturm, Löschversuche waren aussichtslos. Die meisten Toten wurden übrigens nach dem Angriff von 168 Lancaster-Bombern am 22. Dezember 1944 gezählt. Damals wurden Sprengbomben abgeworfen, 154 Menschen kamen um. Insgesamt kamen bei den mehr als 40 Luftangriffen der Jahre 1942 und 1944 etwa 1100 Menschen um. Hätten die Luftschutzmaßnahmen nicht so gut funktioniert, wären deutlich mehr Tote zu beklagen gewesen. Ganz besonders rettete die Evakuierung nach Thüringen vielen Koblenzern das Leben. ka

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