Ohne Zweifel: Für die CDU sind dies die schwierigsten Wochen seit der Bundestagswahl 1998. Der Kandidat sitzt im Umfragekeller, die Partei wirkt verängstigt, ohne Biss. Da tut es wenigstens gut, dass auf der untersten Ebene, beim Kreisparteitag, die Christdemokraten fair miteinander umgehen.
Allein das hilft noch nicht, den Hebel umzulegen und im Straßenwahlkampf Einsatz zu zeigen. Die Optik auf der Straße scheint ohnehin, zumindest an der Zahl von Plakaten gemessen, von anderen dominiert zu werden. Nur wenn es der Spitze um Mechthild Heil gelingt, die Einigkeit, die im Kreisverband steckt, in positive Energie umzumünzen, für Inhalte zu werben, gelingt Wahlkampf zwischen Haustüre und Ständen.
Da war eine kämpferische Rede, so wie sie Adi Weiland hielt, sicherlich hilfreich. Allerdings, das weiß der alte Fahrensmann selbst, wird nicht jedes Menetekel eintreffen: Kühnert als Außenminister, das scheint doch sehr weit hergeholt. Zumal es in der künftigen Bundesregierung ja mindestens einen Koalitionspartner geben wird, der wichtige Posten beansprucht. Mit dem Schlingerkurs der SPD in Richtung Linkspartei hat Weiland – und andere auch – eine Flanke angesprochen, die offen ist. Und wenn nichts mehr hilft: Angriff ist die beste Verteidigung.
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