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Abenteuer Outback: Naturerlebnis im Cinemascope-Format

Von Nicole Mieding
Nein, dies ist kein Filmset – obgleich die australische Rinderfarm Digger's Rest schon Schauplatz von Hollywood-Dreharbeiten war. Hier reiten Touristen durch die kinotaugliche Landschaft in den Sonnenuntergang.
Nein, dies ist kein Filmset – obgleich die australische Rinderfarm Digger's Rest schon Schauplatz von Hollywood-Dreharbeiten war. Hier reiten Touristen durch die kinotaugliche Landschaft in den Sonnenuntergang. Foto: Nicole Mieding

Selbst fürs Ende der Welt ist das hier ziemlich weit draußen. Australisches Hinterland, irgendwo im Nirgendwo. Am Anreisetag nimmt man sich besser nichts vor. Von Perth per Propellermaschine nach Kununurra, Umstieg auf den Jeep. Dann ein holpriger Ritt durch die Prärie, vor dem man Luft aus den prallen Reifen lässt, damit der Abenteuertrip nicht am ersten spitzen Stein abrupt zu Ende ist.

Lesezeit: 4 Minuten
Im vermeintlichen Nichts ab und zu ein rostiges Eisengatter, das wir passieren. Anhalten, aussteigen, öffnen unter lautem Quietschen. Durchfahren, aussteigen, wieder quietschend schließen. So klingt Einöde, dazu scheppert irgendwo ein Windrad – „Spiel mir das Lied vom Tod“ lässt grüßen. „Wir sind da“, ruft unser Fahrer Scott Connell in den ...
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Mein Reise-Tagebuch: Autowäsche auf Australisch

Auf Australiens Dirt Roads, staubigen Pisten aus roter Erde, die überwiegend unbefestigt sind, ist ein Fahrzeug mit Allradantrieb keine Kür, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Was hilft, wenn der Weg wieder mal abrupt endet, wo gar kein Ziel ist, und man weiter will.

Neben einem imposanten Jeep mit Ersatzrad und gekühlten Trinkwassertanks (für alle Fälle) sichert Scottie, australischer Pfadfinder, unser Überleben. Er sieht Straßen, wo eigentlich keine keine sind. Lenkt mit schlafwandlerischer Sicherheit seinen geliebten Jeep durch trockene Flussbetten genauso lässig wie durch seichte Tümpel, an denen Vieh trinkt. Einmal aber scheint der Übermut mit ihm davonzugaloppieren. „Wir müssen da rüber“, sagt er und zeigt auf den breiten Fluss, der gleich hinter unserer Windschutzscheibe liegt.

Im Ord River schwimmen Barramundis, ein köstliches Abendessen – aber auch Salzwasserkrokodile. Das sind die großen, für die wiederum wir ein gefundenes Fressen sind. Auf Flussfelsen sehen wir sie ihr Sonnenbad nehmen. „Habt ihr eure Angeln dabei?“, macht Scottie uns den Mund wässrig und meint natürlich den Fisch, bevor er ohne weitere Vorwarnung aufs Gaspedal tritt. Der Jeep ist offenbar ein Amphibienfahrzeug, denn wir fahren mitten durch den Fluss: rechts ein Wasserfall, links die Krokodile.

Was wir nicht sehen, ist ein betonierter Steg unter unseren Rädern, der den Fluss durchquert. Diese Passage ist bei Touristen beliebt. Die Einheimischen nutzen sie gern, um den roten Straßenstaub von Unterboden und Reifen ihrer Autos zu spülen – eine Waschstraße mitten im Outback. Wenn man nicht mit Wasserskiern über ihren Rücken fährt, seien die „Crocs“ eigentlich ziemlich friedlich, meint Scottie. Welche Nation von Krokodilen am häufigsten gefressen wird? Deutsche. „Ihr nehmt die Gefahr einfach nicht ernst.“

Wissenswertes für Reisende

Zielgruppe: Abenteuerlustige sammeln in Australien Eindrücke fürs Leben. Wer gern den ganzen Tag am Pool liegt, bucht besser einen Pauschalurlaub. Reisezeit: Die Kimberley-Region im Nordwesten Australiens bereist man am besten zwischen Mai und Oktober, von Dezember bis März herrscht tropisches Klima.

Einreise: Touristen brauchen ein Visum, es ist drei Monate gültig und kann bis eine Woche vor Abflug online beantragt werden.

Zeitumstellung: Die Westaustralier sind uns im Sommer sechs, im Winter sieben Stunden voraus.

Auskunft zur Reiseplanung bietet das Fremdenverkehrsamt unter www.westernaustralia.com

Unsere Autorin ist mit Emirates über Dubai nach Perth geflogen. Von dort ging's weiter in einer Propellermaschine nach Kununurra. Ein Jeep brachte sie schließlich zur Digger's Rest Station in Wyndham. Die Reise wurde unterstützt von Tourism Western Australia.

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