Kommentar zur großen Aussprache: Im Landtag geht es künftig zur Sache

Politik ist in Deutschland eher negativ besetzt. Politiker haben einen schlechten Ruf. Doch bei der großen Aussprache im rheinland-pfälzischen Landtag kam erfreulicherweise Lust am Streit, an der kontroversen Debatte auf. Politik machte phasenweise wieder richtig Spaß.

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Politik ist in Deutschland eher negativ besetzt. Politiker haben einen schlechten Ruf. Doch bei der großen Aussprache im rheinland-pfälzischen Landtag kam erfreulicherweise Lust am Streit, an der kontroversen Debatte auf. Politik machte phasenweise wieder richtig Spaß.

Das lag vor allem an den neuen Akteuren. CDU-Oppositionschefin Julia Klöckner startete mit Schwung in ihre Landtagskarriere. Wer gedacht hatte, dass sie inhaltlich nur dünne Suppe auftischen würde, täuschte sich. Die Christdemokratin heizte Rot-Grün mächtig ein.

Interessant wird künftig das Duell Klöckner gegen die Grüne Eveline Lemke sein. Die temperamentvolle Wirtschaftsministerin geht keinem Streit aus dem Weg. Wo ihr Vorstandskollege Daniel Köbler eher ausgleichend wirkte, stieg sie kraftvoll in den Ring. Lemke und Klöckner sind Energiepakete. Sie schenken sich nichts.

Wenn jetzt noch ab und zu Ministerpräsident Kurt Beck, auch ein starker Redner, in den Debatten mitmischt, kommt reichlich Stimmung auf. Rheinland-pfälzische Politik kann in den nächsten Jahren hochgradig spannend werden.

Wichtig ist dabei, dass das Niveau trotz aller Rauflust nicht wieder in den parlamentarischen Keller rutscht. Zwischen Rot-Grün und CDU gibt es genug handfeste Unterschiede. Da kann hart um Kurs und Konzepte gerungen werden. Schmutzdebatten hingegen hatten wir in den vergangenen Jahren mehr als genug.