Heidesheim

In Heidesheim wird noch Jahre lang gebuddelt

In Heidesheim wird gebaut und gebaut. Schwerpunkt ist momentan die Binger Straße, wo Gas- und Wasserleitungen erneuert werden. Hier Bilder der Arbeiten.
In Heidesheim wird gebaut und gebaut. Schwerpunkt ist momentan die Binger Straße, wo Gas- und Wasserleitungen erneuert werden. Hier Bilder der Arbeiten. Foto: Armin Seibert

Es tut sich was im Heidesheimer Untergrund: Die 106 Jahre alten Wasserleitungen in der Binger Straße werden derzeit durch mehr als doppelt so große Rohre ersetzt, und auch die Mittelspannungsstromleitungen werden erneuert.

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Derzeit ist die Binger Straße das Bauzentrum in der 7300-Einwohner-Gemeinde: Auf gut 100 Metern wird turnusgemäß erneuert, sagt Matthias Winzek, der bei der rheinhessischen Enerige- und Wasserversorgungs-GmbH (Ingelheim) für Gas und Wasserversorgung zuständig ist. Rund 80 000 Euro kostet das Projekt, bei dem auch 400-Volt-Hausanschlüsse und Telekomleitungen verlegt werden.

In Heidesheim wird gebaut und gebaut. Schwerpunkt ist momentan die Binger Straße, wo Gas- und Wasserleitungen erneuert werden. Hier Bilder der Arbeiten.

Armin Seibert

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Noch jahrelang Baustelle

Heidesheim werde noch für einige Jahre Baustelle bleiben, sagt Winzek. In vier bis fünf Jahren soll die Mittelspannung komplett von 10 auf 20 Kilovolt ausgebaut werden. Winzek: „Das machen wir in zwei getrennten Systemen, um höhere Kapazitäten und mehr Ausfallsicherheit zu gewährleisten.“

Auch die Einspeisung von Solarstrom von Hausdächern muss berücksichtigt werden. Winzek: „Wir streben mittelfristig eine einheitliche Versorgung mit 20 KV an, wie sie in Ingelheim schon besteht. Dass seine Gemeinde im Jubiläumsjahr eine Großbaustelle ist, hätte Ortsbürgermeister Jens-Lothar Hessel gerne vermieden. Er hatte gehofft, dass der Ausbau der Kreisstraße 18 nach Wackernheim noch 2011 fertig geworden wäre – dann hätte man die Parallelbaustellen vermeiden können. An der K 18 hatte die Ingelheimer Gesellschaft auch ihre Leitungen gelegt.

Eine viel größere Baustelle wird wohl Ende des Jahre eingerichtet: Dann soll mit einem Gesamtaufwand von über vier Millionen Euro die Heidesheimer Kläranlage an Ingelheim angeschlossen werden. Dazu wird eine Druckleitung mit 30 Zentimeter Querschnitt über sechs Kilometer verlegt. Mit 1,2 Millionen Euro ist auch die Ingelheimer Energieversorgung mit im Boot und verlegt Mittelspannungsleitungen in den Graben.

Der federführende Abwasserverband Unteres Selztal (AVUS) will mit dem Projekt bis 2014 fertig werden und die Heidesheimer Kläranlage stilllegen. Verbandsgeschäftsführer Christoph Weisrock: “Wir hoffen, dass wir Ende des Jahres beginnen können.„ Derzeit laufen Ausschreibungen, die Pläne liegen bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd zur Genehmigung vor. Allerdings sind noch Träger öffentlicher Belange anzuhören.

Die 25 Jahre alte Heidesheimer Anlage hätte aufwendig saniert werden müssen. Die Baukosten werden durch ersparte Betriebskosten kompensiert, sagt Weisrock. Die Beiträge für die Bürger müssten wegen der neuen Leitung nicht steigen, aber vor Preissteigerungen sei der Betrieb natürlich nicht gefeit. Langfristig soll durch den Anschluss Heidesheims an Ingelheim auch Personal eingespart werden, kündigt Weisrock an. Kündigungen werde es jedoch nicht geben.

Die Ingelheimer Kläranlage wurde kürzlich auf 130 000 Einwohnerwerte ausgebaut. “Wir haben noch Kapazitäten", sagt Weisrock. In Heidesheim bleiben nach dem Umbau nur noch Rechenwerk und Sandfang sowie ein Pumpwerk. Die Kanalisation im Ort selbst und die Regenentlastungsbecken bleiben von all dem unberührt.

Armin Seibert