Chronologie: Sozialistinnen legten 1910 den Grundstein

Am 27. August 1910 schlug Clara Zetkin bei der 2. internationalen sozialistischen Frauenkonferenz vor, dass ein Weltfrauentag eingeführt werden sollte.

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Am 27. August 1910 schlug Clara Zetkin bei der 2. internationalen sozialistischen Frauenkonferenz vor, dass ein Weltfrauentag eingeführt werden sollte.

1911 fand in Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn und in der Schweiz der erste Frauentag statt.

Am 8. März 1917 streikten die Arbeiter- und Soldatenfrauen in Sankt Petersburg (Februarrevolution). Ihnen zu Ehren wurde seit 1921 der 8. März zum Frauentag erklärt.

Der Streik der Textilarbeiterinnen 1857 in New York, der ebenfalls als historische Begründung für den Weltfrauentag genannt wird, soll nach Angabe einiger Historiker (zum Beispiel Liliane Kandel) eine Legende sein, da man die sowjetische Vorgeschichte ablösen wollte.

Nach dem Ersten Weltkrieg befasste sich der Weltfrauentag vor allem mit sozialen Problemen. Wegen seiner sozialistischen Ursprünge wurde er in Deutschland zwischen 1933 und 1945 verboten.

Nach 1945 wurde er in der sowjetischen Besatzungszone wieder eingeführt. Sein Charakter war mehr ideologisch geprägt. Erst in den 80er-Jahren wurde er ungezwungener und unpolitischer.

Im Westen gibt es seit 1948 wieder einen Frauentag. Allerdings verlor dieser an Bedeutung. Erst mit der Frauenbewegung Ende der 60er- Jahre wurde er wieder populärer.

1975 wurde der Weltfrauentag zum ersten Mal von den Vereinten Nationen gefeiert.

1977 wurde von der Generalversammlung der UN beschlossen, den 8. März als Internationalen Frauentag anzuerkennen.

Die luxemburgische EU-Kommissarin Viviane Reding sprach sich 2008 für eine Abschaffung des Internationalen Frauentags aus: „Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben.“