Flammersfeld

Strahlende Gesichter beim Kinderersthelfertag in der Grundschule Flammersfeld

20 Jahre „Kinder-Ersthelfer“ in der Verbandsgemeinde Flammersfeld

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Strahlende Gesichter waren beim jüngsten Kinderersthelfertag, der in und um die Grundschule Flammersfeld statt fand, zu sehen. Holger Mies (DRK Ortsverein Altenkirchen) hatte die Kinder spielerisch in Sachen „Erste Hilfe“ unterwiesen und auch mit ihnen das Spiel „Kleiner Ersthelfer“ gespielt. Unterstützt wurde Holger Mies vom DRK Ortsverein Altenkirchen, der den Rettungswagen den Kindern vorstellte. Die Feuerwehr Flammersfeld zeigte Trageübungen, Schutzkleidung, Schlauchrollen und Philipp Krämer stellte den Kindern die Jugendfeuerwehr vor. Aber auch die Polizei Altenkirchen mit Fahrradfahrübungen vom ADAC Parcours beteiligte sich am Kinder-Ersthelfer-Tag in der Flammersfelder Grundschule.

Zur Siegerehrung kamen auch Harald Pietsch (Ltd. Notarzt) und Beigeordneter Rolf Schmidt-Markoski (in Vertretung für Bürgermeister Fuchs). Schulleiter Kai Meuler und Beigeordneter Schmidt-Markoski dankten allen Beteiligten zu dieser tollen Veranstaltung, aber auch den Kindern für ihr reges Interesse. Für die Sieger gab es Medaillen und Urkunden. Den ersten Platz belegte Justus Hilp, den zweiten Platz Gent Haxhimusta und den dritten Platz Isabel Edinger. Im Anschluss an die Siegerehrung würdigte Beigeordneter Schmidt-Markoski für die Verbandsgemeinde Flammersfeld das engagierte Wirken von Holger Mies und Harald Pietsch. „In den 20 Jahren 'Kinder-Ersthelfer' haben Mies und Pietsch außerordentliche Arbeit für das Gemeinwohl geleistet, die Dank und Anerkennung verdient!“, so der Beigeordnete in seiner Laudatio.

Rückblick:

1998 startete das Projekt „Kinderersthelfer“ bei der Jugendgruppe der ev. Kirchengemeinde Honnefeld in Horhausen. Damals lautete die Anfrage nach einem Crash-Kurs in Erster-Hilfe. Diese Anfrage ging an Harald Pietsch, Kreisverbandsarzt, Horhausen. Holger Mies (stellvertretender Bereichsleiter des DRK-Ortsvereins Altenkirchen-Hamm) und Harald Pietsch setzen sich zusammen und überlegten, was man Kindern im Alter von 9 bis 13 Jahren mit auf den Weg geben könnte. So entstand das Konzept für die Ausbildung zum Kinder-Ersthelfer, dass sich 20 Jahre nicht verändert hat. 2001 startete der erste Schulkurs (4. Klasse) an der Grundschule Flammersfeld, 2002 kam die Grundschule Horhausen und 2003 die Grundschule Oberlahr hinzu.

Der Erfolg der Kurse ermutigte das Projekt professioneller aufzubauen. So schrieb Harald Pietsch 2001 einen Leitfaden mit Handlungsanweisungen zur Kursdurchführung. Damals war dieser Kurs der erste in Deutschland mit einem fest geschrieben Konzept. Dies wurde durch den DRK-Bundesarzt Prof. Dr. med. Peter Sefrin bestätigt. Heute ist es gang und gebe das flächendeckend solche Kurse für Kinder in Schulen angeboten werden. In drei Unterrichtseinheiten zu je 90 Minuten werden den Kindern der Notruf in Theorie und Praxis nahegelegt. Vier Verbände (Hand,- Ellenbogen,- Kopf,- und Druckverband. Maßnahmen bei Verbrennungen und Vergiftungen, sowie die Seitenlage bei Bewusstlosigkeit und die Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Kreislaufstillstand.

Die Besonderheit des „Kinderersthelfer“ liegt auch darin, dass schon immer die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit im Kurs enthalten war. Nicht weil die Ausbilder davon ausgingen, das ein zehnjähriger diese Maßnahme zeitnah real umsetzen würde, sondern weil die Kinder hier noch ohne Angst und Vorurteile diese Maßnahme umsetzen. Dies hat sich deutlich positiv in späteren Lehrgängen (zum Beispiel an der IGS) gezeigt. Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Wiederbelebung erst ab 14 Jahren empfohlen, heute ist es auch üblich so früh wie möglich diese Maßnahme zu vermitteln.

2002 wurde von Holger Mies zur spielerischen Überprüfung das Spiel „Kleiner Ersthelfer“ entwickelt. Das Spiel ist eine Mischung aus „Mensch-Ärgere-Dich Nicht“ und „Monopoly“. Hier sollen die Kinder durch beantworten von Fragen und praktischen Maßnahmen, Geld für den Bau eines Krankenhauses erwirtschaften. Die erste Version des Spiels waren vier zusammen geklebte Din A3 Blätter, heute ist es eine professionelle Spielplatte, die durch Veröffentlichung in der Zeitschrift „Praxis Grundschule“ von acht Lehrern in Deutschland käuflich erworben wurden. Dieses Spiel wird im Rahmen des Kinderersthelfertages gespielt bis nach dem Ausscheidungsverfahren die Plätze eins bis drei ermittelt sind.

In den 20 Jahren wurde der Kurs „Kinderersthelfer“ mittlerweile 85 Mal angeboten mit über 2000 Teilnehmern. Der Kinderersthelfertag wurde 27 Mal Angeboten.