Pfaffenheck

SSV´81 Pfaffenheck führte erstmals eine Vereinsfahrt durch

Foto: SSV´81 Pfaffenheck

Die Mitglieder reisten zur Hängeseilbrücke Geierlay nach Mörsdorf. Im Naturpark Hunsrück-Hochwald waren sie rund drei Stunden unterwegs. Die spätere Einkehr fand in Herrstein statt.

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Am Samstag, den 9. Juni, war es so weit. Pünktlich um 10Uhr rollte der Bus vom Mitfahrerparkplatz in Pfaffenheck los zur ersten Vereinsfahrt des SSV´81 Pfaffenheck. 35 Mitglieder des Vereins hatten sich, animiert durch das interessante und abwechslungsreiche Programm, für eine Teilnahme entschieden.

Erster Anlaufpunkt war Mörsdorf. Von hier aus stand ein kurzer Spaziergang zur Hängeseilbrücke Geierlay an. Die 2015 erbaute Geierlaybrücke ist mit einer Höhe von 100 Metern über Grund eine der imposantesten Hängeseilbrücken Deutschlands. Wer sich traute, wagte den Gang über die 360 Meter lange Brücke. Vielen wurde in der Mitte der Brücke bewusst, dass es sich nicht um eine feste Brücke, sondern um eine Hängeseilbrücke handelt und dass diese auch schwanken. Nachdem dem ein oder anderen etwas Mut zugesprochen war, erreichten alle Wagemutigen auch das andere Ufer. Bei einer kurzer Rast dort kam bei vielen die interessante Frage auf, wie die Erbauer diese Brücke überhaupt bewerkstelligen konnten.

Zurück in Mörsdorf wurde der Bus wieder bestiegen, der die Teilnehmer zur Wildenburg bei Kempfeld, dem eigentlichen Ziel der Fahrt, dem Naturpark Hunsrück-Hochwald, brachte. Dort warteten bereits zwei zertifizierte Nationalparkführer. Mit diesen ging es dann fast drei Stunden durch die größtenteils unberührte Natur.

Gerade der Bereich um die Wildenburg zeichnet sich durch seine Urwüchsigkeit und viele Steinrosseln aus. Die äußerst engagierten Nationalparkführer gaben viele interessanten Informationen und konnten bei etlichen Teilnehmern auch das Bewusstsein wecken, dass wir eigentlich noch viel zu wenig für die Erhaltung unserer natürlichen Umwelt tun. Rheinland-Pfalz ist mit 42 Prozent das waldreichste Bundesland. Dennoch ist nur ein Flächenanteil von 0,55 Prozent der Natur überlassen, obwohl die Bundesregierung bereits 2007 in der nationalen Biodiversitätsstrategie ein Ziel von 2 Prozent festgelegt hat. Das heißt es gibt noch viel zu tun im Bereich Natur- und Artenschutz. Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit seiner Fläche von ca. 10.000 Hektar gibt es Bereiche der sogenannten Naturzone 1a („Wildnisbereiche“), wo der Wald bereits jetzt sich selbst überlassen ist und keine forstlichen Eingriffe mehr erfolgen. Die Naturzone 1b („Entwicklungszone“) umfasst 75 Prozent der Nationalparkfläche. Hier werden nur noch geringe forstwirtschaftliche Maßnahmen, die den Umbau der Nadelwälder in die ursprünglichen Buchenwälder zum Ziel haben, durchgeführt. Die Hoffnung ist es, in 30 Jahren hier einen Urwald mit seiner natürlichen Wald- und Pflanzengesellschaft wieder hergestellt zu haben.

Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Abendessen in Herrstein, wo die Schäden des Unwetters von vor drei Wochen und der damit einhergehenden Überschwemmungen noch deutlich zu sehen waren. In der Zehntscheune, die für ihre traditionelle Hunsrücker Küche bekannt ist, stürzten sich die meisten auf die Hunsrücker Klöße nach Omas Art. Allerdings waren bei vielen hier die Augen größer als der Appetit.

So klang ein zwar anstrengender, aber erlebnisreicher Tag in gemütlicher Atmosphäre aus. Auf der Rückfahrt nach Pfaffenheck, wo man gegen 20 Uhr wieder eintraf, war es dann auch relativ ruhig. Gut gelaunt und mit vielen neuen Eindrücken begaben sich die Teilnehmer danach auf den Weg nach Hause.