Münstermaifeld

Herbstfreizeit macht geflüchtete Mädchen stark

Auf dem Programm der Dieblicher Pfadfinder und des Dekanat Maifeld-Untermosel stand Kreatives, Austausch, Erkunden der neuen Heimat und natürlich jede Menge Spaß.

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Das Dekanat Maifeld-Untermosel hat in enger Zusammenarbeit mit den Dieblicher Pfadfindern zum zweiten Mal eine Freizeit für geflüchtete Mädchen in den Herbstferien organisiert und durchgeführt. Eine Woche lang konnten die elf Mädchen aus Syrien und Afghanistan bildungsreiche Tage unter Leitung von Victoria Patz, Helga Baron und Rainer Heinz erleben. Die Mädchen lernten in ungezwungener Umgebung das Miteinander und konnten ihre jeweiligen Probleme austauschen.

An vier Tagen trafen sich die elf Teenager von der Untermosel im Gruppenraum der Pfadfinder, um dort den Alltag hinter sich zu lassen und neue Dinge aus zu probieren und zu erleben. Die drei Begleiterinnen Heni, Vicky und Helga legten am ersten Tag mit den Teilnehmerinnen das Programm der Woche gemeinschaftlich fest. Die Interessen der Mädchen standen dabei im Vordergrund.

Nicht nur Freizeitbeschäftigungen mussten geplant werden, auch Kochen stand auf der Agenda. Die Freizeit war sehr von Kreativität der Geflüchteten geprägt: Nach einem anfänglich vorsichtigen Herantasten an die Leinwand wurde schnell mit Leidenschaft gemalt und gestaltet. Mit Acrylfarben, Buntstiften und Wasserfarben konnte ausprobiert werden.

Team- und Gruppengespräche sowie Rollenspiele sorgten einerseits für viel Spaß und Freude, veranlassten jedoch auch zu starker Reflektion des neuen Lebens an der Mosel. Ein Tag war der Erkundung der neuen Heimat gewidmet. Man besuchte die Stadt Cochem, die vielen unbekannt war mit ihrer reichhaltigen Geschichte. Das erstaunlich warme Herbstwetter ließ es auch zu, eine köstliche Kugel Eis zu schlecken.

Zum Abschluss luden die Mädchen ihre Eltern und Geschwister zum gemeinsamen Nachmittagskaffee ein. Es wurden Waffeln gebacken und die Eltern konnten die Kunstwerke ihrer Töchter in einer kleinen Ausstellung begutachten.

„Unser Ziel war es, die Mädchen zu stärken und ihren Selbstwert zu stabilisieren,“ sagt Helga Baron, erfahrene Sozialpädagogin und Familientherapeutin. „Malen ist bekanntlich ein ideales Mittel zur Stressbewältigung und bedarf keiner Interpretation der Darstellungen. Vor allem ist es ein nonverbales Ausdrucksmittel, welches kulturunabhängig einsetzbar ist. Die Begeisterung und Konzentration während des Malens hat uns in der Leitung sehr bewegt“, stellt sie tiefberührt fest.

Die Tage konnten mit Mitteln des Flüchtlingsfonds des Bistums Trier und der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz finanziert werden. Eine Wiederholung einer solchen Auszeit als Gruppenmaßnahme ist ausgesprochen integrationsfördernd und ist angedacht.