HNA geht weltweit auf Einkaufstour
Eine Tochter des chinesischen HNA-Konzerns hat Rheinland-Pfalz 2017 seinen Anteil von 82,5 Prozent am defizitären Flughafen Hahn abgekauft. Dafür zahlte das Unternehmen 15,1 Millionen Euro an Mainz, im Gegenzug stellte die Landesregierung Betriebs- und Investitionsbeihilfen in Aussicht.Die restlichen 17,5 Prozent am Hunsrück-Airport hält weiterhin das Land Hessen. Die HNA-Gruppe, die ihren Sitz auf der Tropeninsel Hainan im Süden Chinas hat, gilt als heimlicher Gigant.
Seit seiner Gründung im Jahr 2000 hat das Unternehmen für Dutzende Milliarden Firmen und Beteiligungen weltweit gekauft – darunter vor allem Fluglinien. Unter anderem hat HNA auch Anteile in Höhe von 9,9 Prozent an der Deutschen Bank erworben, die der Konzern mittlerweile auf 6,3 Prozent reduziert hat. Da der Konzern nach seinen großen Einkaufstouren als erheblich überschuldet gilt, wird immer wieder über einen Ausstieg bei der Deutschen Bank spekuliert. Demnach will sich HNA in Zukunft auf seinen Schwerpunkt Verkehr und Infrastruktur konzentrieren. Wegen seiner zahlreichen Verflechtungen und Verschachtelungen gilt der Konzern als schwer durchschaubar. Zudem sind die Eigentümerverhältnisse intransparent.