Neuwied/St. Katharinen

Qualifizierung schafft Zukunft

Das Foto zeigt (von links) Heidrun Schulz (Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rhein-land-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit), Marc Endert (Birkenstock, Head of Productions West), Jessica Helzen, Karl-Ernst Starfeld (Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Neuwied), Dennis Purschke, Marcus Börger (Geschäftsführer Birkenstock Productions RLP Werk Strödt), Antje Lysun (Arbeitsvermittlerin AA Neuwied), Ivonne Riemer (Birkenstock Personalreferentin), Uli Debus (Teamleiter Arbeitgeberservice AA Neuwied).
Das Foto zeigt (von links) Heidrun Schulz (Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rhein-land-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit), Marc Endert (Birkenstock, Head of Productions West), Jessica Helzen, Karl-Ernst Starfeld (Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Neuwied), Dennis Purschke, Marcus Börger (Geschäftsführer Birkenstock Productions RLP Werk Strödt), Antje Lysun (Arbeitsvermittlerin AA Neuwied), Ivonne Riemer (Birkenstock Personalreferentin), Uli Debus (Teamleiter Arbeitgeberservice AA Neuwied). Foto: Agentur für Arbeit Neuwied

Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, besuchte die Birkenstock-Produktionsstätte in St. Katharinen.

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Wer den Arbeitsmarkt kennen will, der muss mit den ansässigen Unternehmen sprechen. Heidrun Schulz ist daher regelmäßig in Betrieben im Land unterwegs. Die Firma Birkenstock ist weltweit vor allem für ihre beliebten Sandalen bekannt. Am Produktionsstandort St. Katharinen trafen sich Vertreter der Arbeitsagentur mit der Geschäftsführung der Birkenstock Productions Rheinland-Pfalz GmbH und Mitarbeitern, um einen Eindruck von der Qualifizierungsmaßnahme zu erhalten, die mit Hilfe des zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Qualifizierungschancengesetzes umgesetzt wurde.

Um die Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden, müssen sich die Arbeitgeber heutzutage etwas einfallen lassen. Da ist der berühmte Schuhhersteller Birkenstock keine Ausnahme. Bereits seit einigen Jahren stehen die Zeichen des Unternehmens auf Wachstum. „Unsere Schuhe werden mittlerweile in über 100 Ländern auf fünf Kontinenten verkauft“, sagt Marcus Börger, Geschäftsführer bei der Birkenstock Productions Rheinland Pfalz GmbH in St. Katharinen.

Um die große Nachfrage zu bedienen, müssen alle Abläufe in der Produktion reibungslos funktionieren. Rund 4000 Mitarbeiter in Deutschland, davon 800 in St. Katharinen, fertigen die Sandalen-Klassiker im Zweischicht-Betrieb. Trotz hohem Anteil an Handarbeit macht der Fortschritt durch Digitalisierung auch vor einem Traditionsunternehmen nicht halt. Die Unternehmensführung setzt auf die Weiterbildung des eigenen Personals, um seine Mitarbeiter mit den notwendigen Qualifikationen auszustatten. Dank der guten Rahmenbedingungen, die das Qualifizierungschancengesetz geschaffen hat, machen derzeit 24 Mitarbeiter eine Fortbildung zum Maschinen- und Anlagenführer. Zwei davon sind Dennis Purschke und Jessica Helzen, die stellvertretend für sich und ihre Kollegen von ihren bisherigen Erfahrungen berichteten.

Als die beiden im letzten Jahr von der Weiterbildungsmöglichkeit erfuhren, haben sie bei der Geschäftsführung nachgehakt, mit Erfolg. Die alleinerziehende Mutter Jessica Helzen (33) ist seit 15 Jahren als ungelernte Mitarbeiterin in der Produktion beschäftigt, Dennis Purschke (41) seit über drei Jahren, zuletzt als Gruppenkoordinator. Noch einmal die Schulbank drücken nach so vielen Jahren, für beide anfangs eine ziemliche Umstellung. Aber: „Für mich war sofort klar, dass das eine Riesenchance ist und es ist ja mein eigenes Interesse, das zu schaffen und nächstes Jahr die Prüfung erfolgreich abzulegen“, sagt Jessica Helzen.

Heidrun Schulz zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der jungen Frau. „Gerade Alleinerziehende sind häufig durch Beruf und Familie in besonderem Maße in Anspruch genommen. Mit dem, auch für ihr Kind, beispiel gebenden Einsatz für die eigene Bildung sichert sich die Teilnehmerin bessere Chancen in ihrer Beschäftigung.“ „Dabei ist eine gute Qualifizierung nach wie vor der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit“, ergänzt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Neuwied. „Auf diesem Weg können Mitarbeiter ihre Position im Unternehmen verbessern und ihren Job nachhaltig sichern, während der Arbeitgeber seine ungelernten Kräfte zu den dringend benötigten Fachkräften ausbildet und für die Aufgaben der Zukunft wappnet.“

Durch das neue Qualifizierungschancengesetz wurde der Zugang zu Förderung und Weiterbildung für beschäftigte Menschen erweitert, für Unternehmen durch die Kostenbeteiligung der Agentur für Arbeit die Finanzierung erleichtert. „Mit dieser Förderung der Arbeitsagentur können die Mitarbeiter sich in der Beschäftigung bei vollem Gehalt fortbilden“, sagt Heidrun Schulz. „Das ein wichtiger Faktor für den Erfolg und das Durchhalten, denn auf das gewohnte Einkommen kann fast niemand verzichten.“ Die Arbeitsagentur Neuwied unterstützt zusätzlich durch Zahlung von Weiterbildungs- und Fahrtkosten und das Unternehmen mit einem Arbeitsentgeltzuschuss für die ausgefallene Arbeitszeit. Beide Teilnehmer sind hochmotiviert und gehen von einem erfolgreichen Abschluss der Prüfung aus. Bei den anderen Gesprächsteilnehmern besteht da auch kein Zweifel. „Ich bin sehr zuversichtlich, nach dem, was ich heute gesehen und gehört habe“, resümiert Schulz.