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Nentershausen

Tonabbau in Grube Christel: Weißes Gold für weitere 60 Jahre

Von Andreas Egenolf
Die Tongrube Christel entlang der Landesstraße 317 in Nentershausen soll in vier Abbauphasen um rund 15,6 Hektar erweitert werden, wenn es nach dem Betreiber Sibelco Deutschland geht.  Foto: Andreas Egenolf
Die Tongrube Christel entlang der Landesstraße 317 in Nentershausen soll in vier Abbauphasen um rund 15,6 Hektar erweitert werden, wenn es nach dem Betreiber Sibelco Deutschland geht. Foto: Andreas Egenolf

Der Tonabbau hat im Westerwald schon lange Tradition und wird es wohl auch noch einige Jahrzehnte haben. Bester Beleg dafür ist die Tongrube Christel in Nentershausen. Am Rande der 2030-Einwohner-Gemeinde will die Firma Sibelco Deutschland aus Ransbach-Baumbach als Grubenbesitzer das Abbaugebiet merklich erweitern und damit für den Fortbestand sorgen – mindestens für weitere 60 Jahre.

Lesezeit: 3 Minuten
Das Unternehmen will damit eine lange Tradition am Standort Nentershausen fortführen, wo schon seit Jahrzehnten Ton abgebaut wird. Nach Angaben von Sibelco wird am jetzigen Standort der Tongrube Christel sowie der dazugehörigen Grube Neuwiese an der Landesstraße 318 bereits seit den 1980er-Jahren Ton im Tagebau abgebaut, unter Tage wurde bereits in ...
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Ton wird schon seit dem Mittelalter abgebaut

Nentershausen. Der Tonabbau hat rund um Nentershausen schon eine lange Tradition. Archäologische Funde in den 1960er-Jahren lassen darauf schließen, dass schon im späten Mittelalter Tone für eine Töpferei am örtlichen Kalksbrunnen abgebaut wurden.

Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Tongewinnung von der damaligen nassauischen Landesregierung systematisch erfasst. Im Bereich des Dieblingsköpfchens, das in der Nähe des ehemaligen Firmengeländes der Firma Steinebach an der Landesstraße 317 liegt, bauten diverse Firmen in einem Glockenschacht unter Tage den Ton ab. Der Schacht wurde zunächst in einem geringen Durchmesser in die Erde getrieben, bis man auf die verwertbaren Tonarten stieß. Hier wurde der Schacht dann in Glockenform erweitert. Keine ungefährliche Arbeit, da teilweise eine hohe Einsturzgefahr bestand. So starben beispielsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwei Arbeiter aus Nentershausen bei einem Einsturz. Zwischenzeitlich wurde auch in Querstollen abgebaut, 1972 stellte dann die letzte Firma den Abbau unter Tage ein.

Bereits seit den 1920er-Jahren wurde an der Kreisstraße 163 in Richtung Heilberscheid in der Tongrube Mehl Ton im Tagebau abgebaut. Nach zwischenzeitlicher Stilllegung und Wiederinbetriebnahme kaufte 1969 die Ransbach-Baumbacher Firma Hubert Gerharz die Grube, die lange nur als Lagerstätte diente. Seit 2005 wird dort wieder großflächig abgebaut. Der heutige Tagebau Neuwiese an der L 317 wurde dagegen 1987 von der Firma Josef Wagner erschlossen, 1990 folgte die angrenzende Tongrube Christel. aeg

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