Große Koalition? SPD will VG-Beigeordneten stellen
Auch wenn den Begriff kein Beteiligter in den Mund nehmen mag: Es zeichnet sich derzeit deutlich ab, dass nach der Bürgermeisterwahl im Asbacher Land eine große Koalition zwischen CDU und SPD zum Tragen kommt. Informelle Gespräche gibt es seit gut einem Jahr, wie die beiden Verbandschefs Helmut Hecking (CDU) und Jürgen Jonas (SPD) der RZ auf Nachfrage bestätigen. Und dabei geht es auch um eine Personalfrage. Um „Augenhöhe herzustellen“, wie Jonas es ausdrückt, strebt die SPD es als Teil der Vereinbarung an, künftig einen ehrenamtlichen VG-Beigeordneten zu stellen – und hat in Vorbereitung darauf bereits in demokratischer Wahl einen Kandidaten auserkoren: Günter Behr, Mitglied im VG-Rat und bis März auch im Asbacher Gemeinderat.
Öffentlich gemacht hat diesen Umstand allerdings nicht die SPD, sondern Alexander Buda (FDP) und Hermann Bernardy (FWG) in einer gemeinsamen Pressemitteilung, in der sie die Absprache zwischen CDU und SPD als undemokratischen Vorgang anprangern. Dies wiederum ärgert Jonas massiv. Die Wahl sei eine interne Angelegenheit der SPD. Buda wirft er vor, in populistischer Manier Vorurteile gegen SPD und CDU schüren, sich als Aufklärer gerieren und für seine FDP punkten zu wollen. Dabei stünden die Gespräche in keinerlei Zusammenhang zur Bürgermeisterwahl und seien in erster Linie inhaltlicher Natur. Infolge des starken Abschneidens der AfD bei der Landtagswahl 2016 habe man sich vorgenommen solchen Strömungen durch eine stärkere Zusammenarbeit in Sachfragen zu begegnen, statt sich in Schaukämpfen zu ergehen. „Dabei behält jeder Partner sein Profil“, sagt Jonas, der betont, dass ein partnerschaftlicher Umgang auf kommunaler Ebene einem vielfach von Wählern geäußerten Wunsch entspreche. mif