Hoch über Mayen liegt das Megina-Gymnasium. Dort waren AfD-Abgeordnete am gestrigen Schulbesuchstag unerwünscht. Foto: Andreas Walz
Sie sollen mit Schülern über Demokratie diskutieren und die jungen Leute ermutigen, sich für Politik zu interessieren und sich zu engagieren. Deswegen besuchen rheinland-pfälzische Landespolitiker seit einigen Jahren am 9. November weiterführende Schulen. Eine Landtagsfraktion durfte dabei am Mayener Megina-Gymnasium allerdings nicht mitmachen. Abgeordnete der AfD waren dort unerwünscht – ebenso wie übrigens auch an der Nelson-Mandela-Realschule plus in Trier.
Lesezeit: 3 Minuten
Uwe Junge, der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion, sieht seine Fraktion dadurch ausgegrenzt. In einer Pressemitteilung spricht er von undemokratischem Verhalten und beklagt eine Verletzung des Neutralitätsgebots der Schule.
Junge verweist darauf, dass Lehrer den Schülern nicht ihre Meinung aufzwingen dürfen. Die Schüler sollten sich vielmehr selbst eine Meinung bilden können. Dazu müsse ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
Registrieren Sie sich hier
Tragen sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um sich auf Rhein-Zeitung.de zu registrieren.
Wählen Sie hier Ihre bevorzugte zukünftige Zahlweise.
Redakteur Hilko Röttgers zur Absgae des Gymnasiums an die AfD-Fraktion:
Das Mayener Megina-Gymnasium will am 9. November nicht von AfD-Abgeordneten besucht werden. Damit setzt die Schule ein deutliches – und wichtiges – Zeichen für eine starke Demokratie. In Mayen gedenkt man am 9. November der Opfer der Novemberpogrome und erinnert an den Völkermord der Nationalsozialisten an den Juden. Das ist wichtig. Denn diese Gräuel dürfen nie in Vergessenheit geraten. Damit sie nie wieder passieren. So ein Gedenken lässt sich nicht mit einer Diskussion vereinbaren, in der Vertreter einer Partei auftreten, deren Funktionäre ein solches Gedenken als „Schande“ empfinden und die auf das Recht pochen, „stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“. Bei allem demokratischem Respekt vor anderen Meinungen: Solchen Aussagen muss man entgegentreten. An jedem Tag. Und erst recht am 9. November. Das hat das Megina-Gymnasium mit der Absage an die AfD-Abgeordneten getan. Und das ist sehr gut so.