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Kreis MYK

Nur noch kurz die Welt retten – seit 20 Jahren

Von Katrin Steinert
Die Umweltberatung hat viele Projekte angestoßen: Unter anderem gibt es Unterrichtsmodule für Grundschulen, hier zum Thema Plastik.
Die Umweltberatung hat viele Projekte angestoßen: Unter anderem gibt es Unterrichtsmodule für Grundschulen, hier zum Thema Plastik. Foto: Kreisverwaltung MYK

Rüdiger Kape hat schon oft mit dem spröden Namen des Projektes gehadert – mit dem Inhalt aber nie: Die Integrierte Umweltberatung im Landkreis Mayen-Koblenz wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Rüdiger Kape hat sie aufgebaut und viel angestoßen. Trotz der Erfolge ist er überzeugt, dass es die Beratung auch in 30 Jahren noch geben muss: „Das Thema ist wichtiger denn je.“ Die Umweltprobleme haben sich durch den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität (biologische Vielfalt) verstärkt, meint Kape. Er sieht darin auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wir haben mit dem 58-Jährigen über seinen Job gesprochen, für den er immer noch brennt.

Lesezeit: 4 Minuten
Herr Kape, mal provozierend gefragt: Muss man als normaler Bürger die Integrierte Umweltberatung kennen, wenn es diese schon seit 20 Jahren gibt? Die Integrierte Umweltberatung eher weniger. Aber einige Teilprojekte, die daraus entstanden sind, sollten einem schon was sagen. Beispielsweise Heimat schmeckt: Das ist ein Verband von Direktvermarktern. Oder ...
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Zur Person: Rüdiger Kape

Rüdiger Kape arbeitet für die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz. Den 58-Jährigen unterstützen stundenweise zwei Kolleginnen und ein junger Mensch im freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJler). Der Weißenthurmer lebt selbst umweltbewusst, ist Vegetarier und versucht, mit dem Zug zur Arbeit zu fahren, was in 80 Prozent aller Fälle funktioniert.

Er ist in mehreren Umweltvereinen Mitglied und pflegt zu Hause eine Streuobstwiese. Daraus gewinnt er bei einer Kelterei Saft und betont, dass Streuobstwiesen mit mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Europas gehören. So trägt Kape zum Erhalt der Biodiversität bei. kst

So ist die Umweltberatung entstanden – und so finanziert sie sich

So wird die Integrierte Umweltberatung (IUB) im Kreis Mayen-Koblenz finanziert: Rüdiger Kape ist bei der Kreisverwaltung beschäftigt. Für Projekte sucht er überall Gelder zusammen. Seit 2010 sind es insgesamt 400.000 Euro gewesen, rechnet er beispielhaft vor. Kape und andere Akteure der IUB sprechen Sponsoren an oder schreiben Anträge für Fördergelder. So kamen 267.000 Euro seit 2010 über Förderbescheide und 141.000 Euro an Spenden rein.

So entstand die IUB: Durch das bundesweite gleichnamige Förderprojekt entstand im Dezember 1997 die Integrierte Umweltberatung im Kreis MYK. Die ersten Projektgruppen starteten 1998, weshalb das 20-jährige Bestehen auch erst in diesem Jahr gefeiert wird. Anfangs nahmen zehn Landkreise aus neun Bundesländern an dem Bundesförderprojekt teil. „Wir waren die einzigen in Rheinland-Pfalz. Und wir sind die letzten, die nach 20 Jahren noch übrig sind“, sagt Rüdiger Kape. Viele Projekte waren in den neuen Bundesländern angesiedelt und liefen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, erzählt er. Als die ABMs zu Ende waren, waren es auch die Projekte.

Wie lautet das Ziel der Umweltberatung? Ziel der Integrierten Umweltberatung ist es, alle Umweltfachkräfte in einer Region an einen Tisch zu bringen. Die Kräfte sollen im Sinne einer koordinierten und nachhaltigen Umweltarbeit gebündelt werden. Davon sollen neue Impulse für den Umweltschutz ausgehen und durch eine breite Verankerung langfristig gestärkt werden. kst

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