Das wissen wir über das Verbrechen auf dem Koblenzer Hauptfriedhof.
22. März: Gerd Michael Straten wird am Abend das letzte Mal lebend gesehen, am Saarplatz.
23. März: Am Nachmittag, gegen 14.30 Uhr, wird seine Leiche gefunden, und zwar in der Batterie Hüberling auf dem Hauptfriedhof.
26. März: Die Polizei informiert in einer Pressemitteilung die Öffentlichkeit über das Verbrechen. Es deute darauf hin, dass es sich um einen gewaltsamen Tod handele, wird vorsichtig formuliert. Die Soko Hauptfriedhof wird gebildet und nimmt ihre Arbeit auf.
28. März: Aus Gerüchten wird grausame Wahrheit: Die Polizei bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass der Getötete enthauptet wurde. Wie er starb, ob der Fundort auch der Tatort ist und viele weitere Details nennt die Polizei nicht, aus ermittlungstaktischen Gründen, wie sie immer wieder betont.
29. März: Die Polizei informiert in einer Pressekonferenz über den Mordfall, der „außergewöhnlich brutal und menschenverachtend“ gewesen sei, so Oberstaatsanwalt Rolf Wissen. Über den Menschen Straten weiß man nun ein bisschen mehr: Er stammte aus Köln, kam 1979 nach Koblenz und führte in der Altstadt von 1986 bis 1997 ein Geschäft, in dem er Kunst und Bilderrahmungen anbot. Danach war er weitgehend wohnungslos, campierte oft in dem Gebäude auf dem Friedhof, in dem er tot gefunden wurde.
31. März: Mit Flugblättern gehen Beamte der Polizei auf Anwohner in Friedhofsnähe und auf Passanten zu. Sie suchen mögliche Zeugen, die mehr über den sehr zurückgezogen lebenden 59-Jährigen und über mögliche Hintergründe für die Tat sagen können.
16. April: 700 Hinweise sind bisher eingegangen, so die Polizei, aber noch gibt es keine heiße Spur.