So suchen Rettungskräfte nach Vermissten
Die Kripo Mayen bearbeitet in den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz jährlich etwa 300 Vermisstenfälle. Meist sind es verschwundene Jugendliche, die nach wenigen Stunden wieder erscheinen. Ist das nicht der Fall, werden schnell alle Hebel in Bewegung gesetzt: diverse Einsatzkräfte, Spürhunde, Rettungshubschrauber, Boote. Fast immer mit Unterstützung der Feuerwehr, die sehr schnell Einsatzkräfte und Ausstattung (Beleuchtung, Einsatzzentrale, Boote) am Einsatzort zusammenziehen kann. Nur selten wendet sich die Kripo bei der Suche mit einem Foto der vermissten Person an die Öffentlichkeit. Dazu benötigen die Beamten das Einverständnis der Person oder der Angehörigen.
Bei ihrer Suche beginnen die Einsatzkräfte meist am letztbekannten Aufenthaltsort der vermissten Person oder am Wohnhaus. Jüngst bei Joachim Titz haben die Retter aus dessen Zuhause einen Pullover mitgenommen, damit die eingesetzten Hunde eine Fährte aufnehmen können. Zudem war in seinem Fall durch den Notruf bekannt, dass er sich zwar in einer misslichen Lage befindet, aber eine Straftat ausscheidet und er auch nicht suizidgefährdet ist.
Da er dennoch nicht geortet werden konnte, kamen auch hier Hubschrauber mit Wärmebildkamera und Hunde einer Rettungsstaffel zum Einsatz. Hunde sind besonders auf unbefestigtem Gelände, wie im Calmuth-Tal hilfreich, wo sie Spuren auf Grashalmen wittern. Mantrailer (Personenspürhunde) spüren Hautschuppen und andere Stoffe auf Wegen und Straßen auf und helfen so, die Wegstrecke der vermissten Person zu verfolgen.
Bei Erwachsenen gilt grundsätzlich: Sie können sich frei bewegen. Nicht jeder Erwachsene, der weg ist, befindet sich in einer ausweglosen Situation. jl