Sanierung schützt Ehrenfels vor dem Verfall

Von Josef Nürnberg

27. September 2017, 10:20 Uhr

Die Burgruine Ehrenfels ist ein markanter Teil der Burgenlandschaft des romantischsten Teils des Mittelrheintals. Zu ihren Füßen presst sich der Strom durch die enge Passage am Binger Loch. Links ragt ein Zipfel der Mäuseturminsel ins Bild. Foto: Josef Nürnberg

Wer von Bingen aus über den Rhein auf die Burgruine Ehrenfels blickt, der könnte meinen, Verpackungskünstler Christo wäre am Werk gewesen – so wie einstmals am Berliner Reichstag. Doch dem ist nicht so. Die Verhüllung dient dazu, dass lose Steine und Mörtel während der laufenden Restaurierung nicht wahllos im Burgbereich verstreut werden.

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Mit Hochdruck wird zurzeit an der Restaurierung der einstigen Vorburg gearbeitet. Denn wie die Fachleute für Restaurierungen am historischen Objekt informieren, müssen die Arbeiten bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Bei Temperaturen unter fünf Grad lässt es sich nicht mauern. Gern hätten die Verantwortlichen für die Restaurierung früher mit den Arbeiten ...

Historischer Hintergrund

Burg Ehrenfels gehörte im Mittelalter gemeinsam mit dem Mäuseturm und einem Zollhaus am Rheinufer zur Kurfürstlichen Mainzer Zollsperre am Eingang ins enge Mittelrheintal. Hier ließ sich sehr wirkungsvoll Zoll eintreiben, da die Fahrrinne am Mäuseturm nur wenige Meter breit war. Die Burg wurde anfangs des 13.

Jahrhunderts erbaut und in folgenden Jahrhunderten ausgebaut. Markant ist ihre gegen den Berghang gerichtete Schildmauer, die von zwei runden Türmen flankiert wird. Für die Burgenforschung ist die Burg nicht nur wegen ihrer teils gut erhaltenen Putzflächen interessant. Für die heutige Forschung war es ein Glücksfall, dass die Burg, die im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört wurde, nicht im Zuge der Rhein- und Burgenromantik des 19. Jahrhunderts ähnlich wie die Burgen Rheinstein oder Reichenstein wieder aufgebaut wurde. bj

Sanierung schützt Ehrenfels vor dem Verfall

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