Nach einem klaren Ja zur Buga 2031 mit 98,4 Prozent der Stimmen hatte die Versammlung des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal im April ein klares Signal in Richtung gemeinsames Zukunftsprojekt gesetzt. Mittlerweile sind die Kommunen zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz offensichtlich gespalten.
Nicht nur einige kleinere Gemeinden haben gegen die Vorverlegung der Großveranstaltung auf 2029 gestimmt, sondern auch der Rat der größten Stadt im Rhein-Lahn-Kreis. Eine Stadt, die mit viel Herzblut zu einem Tor der Buga werden will. Jetzt dürfte klar sein, dass egal, ob am 15. Oktober die Entscheidung für 2029 oder 2031 fällt, der Zweckverband nach außen Uneinigkeit repräsentieren wird.
Dass es so weit gekommen ist, dürfte nicht zuletzt an der Blauäugigkeit liegen, mit der der Zweckverbandsvorsteher und Landrat Frank Puchtler seine Aufgabe wahrnimmt, seitdem seit Mai das Angebot der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) für 2029 im Raum steht. Ein lapidares Schreiben an alle Mitglieder – das im Stadtrat Lahnstein eher belächelt wurde – reicht nicht aus, um Entscheidungsträger zu überzeugen, dass der Zweckverbandsvorstand, die Autoren der Machbarkeitsstudie und die DBG klar hinter dem Vorhaben 2029 stehen, und dies auch zeitlich umsetzbar und finanzierbar ist. Und warum waren Puchtler oder ein Vertreter bei der Entscheidung in Lahnstein nicht zugegen, um Überzeugungsarbeit zu leisten? Wenn ihm das gemeinschaftliche Vorgehen beim zentralen Zukunftsprojekt der Region so wichtig ist, wie er immer wieder behauptet, hätte das möglich sein müssen.