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Nastätten

Hinaussehen ins Leben: Zehn Jahre Netzwerk Demenz

Von Cordula Sailer
Schauspielerin Gisela Nohl verkörpert in „Du bist meine Mutter“ gleich zwei Charaktere auf einmal: Hanna und deren demente Mutter. Das Stück macht deutlich, vor welchen Problemen Demenzkranke und ihre Angehörigen stehen. Anlass für die Aufführung im Bürgerhaus Nastätten war die Geburtstagsfeier des Netzwerks Demenz Loreley-Nastätten, das nun bereits seit zehn Jahren besteht. Foto: Cordula Sailer
Schauspielerin Gisela Nohl verkörpert in „Du bist meine Mutter“ gleich zwei Charaktere auf einmal: Hanna und deren demente Mutter. Das Stück macht deutlich, vor welchen Problemen Demenzkranke und ihre Angehörigen stehen. Anlass für die Aufführung im Bürgerhaus Nastätten war die Geburtstagsfeier des Netzwerks Demenz Loreley-Nastätten, das nun bereits seit zehn Jahren besteht. Foto: Cordula Sailer

Das Netzwerk Demenz Loreley-Nastätten hat am Freitag sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Zu dem Stehempfang mit anschließender Theateraufführung waren zahlreiche Partner und Freunde des Bündnisses ins Nastätter Bürgerhaus gekommen. „Vor zehn Jahren war Demenz gar nicht so ein Thema, über das man gern gesprochen hat“, meint VG-Bürgermeister Jens Güllering, der die Gäste begrüßt.

Lesezeit: 3 Minuten
Früher habe man sich eher zurückgehalten, wenn Oma oder Opa „ein bisschen komisch“ waren. Das sei heute anders. Aktivitäten wie die des Demenznetzwerkes hätten dazu beigetragen, „dass das Thema inzwischen einen Platz in der Gesellschaft gefunden hat und die Menschen offen über dieses Themenfeld sprechen“, betont Güllering. Ganz offen angesprochen ...
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Geschichte des Netzwerks

Das Netzwerk Demenz Loreley-Nastätten hat sich im Jahr 2008 gegründet. Es ist ein Verbund, in dem sich Kommunen, Kirchen, der Pflegestützpunkt sowie verschiedene stationäre und ambulante Anbieter der Altenhilfe zusammengeschlossen haben. Ziel des Netzwerks ist es, die Kooperation sowie die Angebote in Sachen Demenz in der Region zu verbessern.

„Die Pflegestützpunkte in Lahnstein, Bad Ems und Diez hatten schon ein solches Netzwerk gegründet“, erinnert sich Karin Haack, Einrichtungsleiterin des Wohnparks Paulinenstift. Den Stein für ein weiteres regionales Demenznetzwerk brachte dann Christa Klamp vom Pflegestützpunkt Nastätten ins Rollen, die das Seniorenwohnheim damals fragte, ob es Kooperationspartner für ein solches Netzwerk werden wolle. Peu à peu wurden es mehr Mitstreiter. Heute sind beispielsweise die Diakonie-Station, die „Netten Nachbarn“, die AWO oder das DRK mit im Boot. Bei halbjährlichen Treffen werden gemeinsame Projekte besprochen.

Zudem gibt es jeden Monat einen Gesprächskreis für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen, zu dem auch Referenten eingeladen werden. Was Mitinitiatorin Karin Haack dabei am meisten beeindruckt: „Diese Freude, wenn diese Gruppe sich trifft. Und auch zu wissen, dass die Teilnehmer telefonieren, Kaffee trinken oder spazieren gehen und ihre Sorgen loswerden.“ Für die Angehörigen sei es gut zu wissen, dass jemand anderes genauso leidet und sie in der Gruppe auch „Gefühle rauslassen können“, so Haack. csa

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